Dortmund. Julian Schieber feierte beim 5:0-Sieg des BVB gegen Gladbach sein Startelfdebüt. Mit einer guten Leistung trug er einen großen Anteil an dieser Vorführung des Deutschen Meisters. Schieber hat seine Aufstellung gerechtfertigt - sein Einsatz für die Mannschaft war Klasse.

Gerade noch hat er zentral vor des Gegners Tor gestanden. Jetzt sprintet er zurück. Im Höchsttempo. Aus dem Zentrum an die rechte Flanke. Er rennt in diesem Moment für seinen Kollegen, für Jakub Blaszczykowski, der vor Sekunden aussichtsreich in die Sturmspitze geschickt worden war und nun den Weg auf der anderen Seite zurücklegt. Es ist die stärkste Szene von Julian Schieber bei seinem Startelfdebüt für Borussia Dortmund. Und es ist eine eminent wichtige.

Drei Minuten zuvor hat Neven Subotic das 2:0 für den BVB gegen Borussia Mönchengladbach geköpft. In zwei Minuten wird Pause sein. Wenn man die mit diesem Ergebnis erreicht, dann sieht es richtig gut aus. Schließlich spielt Borussia an diesem Tag nicht in Frankfurt.

Startelfdebüt gegen Gladbach war für Schieber "etwas ganz Besonderes"

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Am Ende dieses Tages werden die Dortmunder gleich fünfmal gejubelt haben. Julian Schieber, der einzige nominelle Stürmer, wird nicht unter den Torschützen sein. Die Treffer erzielen Marco Reus (2), Ilkay Gündogan, Jakub Blaszczykowski und Neven Subotic. Und dennoch hat Schieber genau wegen der oben beschriebenen Szenen nicht unerheblichen Anteil am Sieg.

Danach ist er vor allem erleichtert: „Wir haben ein souveränes Heimspiel abgeliefert. Das war nach den letzten beiden Spielen sehr wichtig, auch im Hinblick auf das Champions-League-Spiel am Mittwoch in Manchester“, sagt Schieber. Und er sagt: „Natürlich war das für mich persönlich gerade zu Hause etwas ganz Besonderes.“

Schieber hatte auf diese Chance warten müssen. Zwei Kurzeinsätze, in Nürnberg und in Hamburg, standen bis zum Samstag zu Buche. Gesamtspielzeit: 44 Minuten. Doch gegen Gladbach war die Zeit des teuersten Neuzugangs gekommen. Auch Robert Lewandowski, trotz der für ihn überschaubaren Ausbeute von einem Treffer in der Liga und einem in der Champions League unumstritten gesetzt, brauchte im Spiele-Marathon mal eine Verschnaufpause. „Julian ist jetzt einfach dran“, hatte Trainer Jürgen Klopp schon vor dem Spiel gesagt.

Schieber hat seine Aufstellung mit einer guten Leistung gerechtfertigt

Nach dem Spiel verriet Julian Schieber, dass er beim Abschlusstraining am Freitag davon erfahren hatte. Der Trainer habe ihn zur Seite genommen. „Ich habe auf diesen Tag hingearbeitet“, sagte Schieber. „Und ich glaube, ich hatte mir meine Chance verdient.“

Er hat seine Aufstellung jedenfalls gerechtfertigt. Nicht durch ein Tor, aber durch seinen uneigennützigen Einsatz für die Kollegen, für die Mannschaft.