Dortmund. . Vor dem Borussen-Duell der Dortmunder gegen Mönchengladbach dreht sich viel um Marco Reus. Wegen der Aussicht auf Erfolge und Titel und wegen der Perspektive ist der Nationalspieler vor dieser Saison von Gladbach nach Dortmund gewechselt. Am Samstag trifft er auf seinen alten Verein.
Am Donnerstag ist Marco Reus durchs Borusseum geschlendert. Hängen geblieben ist er im BVB-Kino; an den bewegten, an den bewegenden Bildern vom DFB-Pokalfinale 1989. Er hat nur diese Erinnerung; erst 24 Tage zuvor, am 31. Mai 1989 war Marco Reus in Dortmund zur Welt gekommen. Vorbei gekommen ist er auch an der Vitrine mit der Meisterschale. An jener Trophäe also, die Borussia Dortmund zuletzt im April mit einem 2:0 gegen Mönchengladbach gesichert hat. Damals spielte Reus noch für die Borussia vom Niederrhein.
Genau deshalb aber ist er vor dieser Saison nach Dortmund gewechselt; wegen der Aussicht auf Erfolge und Titel, wegen der Perspektive.
Diese, zumindest die kurzfristige, steht nach zwei sieglosen Spielen am Samstag ab 18.30 Uhr in Dortmund auf dem Prüfstand – gegen Borussia Mönchengladbach. Und weil es das erste Aufeinandertreffen der beiden Borussen-Klubs seit dem Farbenwechsel von Marco Reus ist, hat der übliche Reflex gegriffen. Vor dem Spiel hat es einen Haufen Interview-Anfragen für Reus gegeben, also hat ihn der Klub auf das Podium gesetzt.
Nicht viel zu sagen
Könnte ja sein, dass er viel zu erzählen hat, vor dem Spiel gegen die Ex-Kollegen. Marco Reus hat nicht viel zu erzählen. Auf die Frage, was denn derzeit nicht gut laufe beim BVB, sagt er: „Es gibt immer was zu verbessern.“ Auf die Nachfrage, was denn?, sagt er: „Wir wissen, was wir nicht richtig gemacht haben.“ Und auf die Nachfrage, was genau sie denn nicht richtig gemacht hätten, sagt er: „In den letzten zwei Spielen haben wir uns in der gesamten Truppe nicht so gut verhalten wie in den Spielen davor.“ Aha.
Das war’s im Wesentlichen. Was daran liegen könnte, dass die Dortmunder ein verschworener Haufen sind. Dass sie „sehr fokussiert“ (Zitat Reus) sind auf die anstehenden Spiele; immerhin noch maximal 19 bis Weihnachten. Es könnte aber auch daran liegen, dass es zuletzt nicht rund lief beim BVB, und man gerade in solchen Zeiten schrecklich viel Falsches sagen kann.
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Jürgen Klopp, der Trainer, hat in diesem Zusammenhang drei wesentliche Sätze gesagt. Erstens: „Wir sollten das, was in Hamburg und Frankfurt passiert ist, nicht als ‚einfach passiert‘ hinnehmen.“ Zweitens: „Da fehlt nicht viel – aber das fehlt.“ Und drittens: „Wichtig ist beim Aufarbeiten und Analysieren, dass man es ruhig und sachlich tut.“ Und bezogen auf Neuzugang Marco Reus hat Klopp festgestellt: „Es ist völlig normal, dass er Zeit braucht, all die Informationen, die wir ihm verabreicht haben, zu verinnerlichen.“
Stürmer de Jong fällt aus
Es sind Sätze, die man in dieser Woche so ähnlich auch von Lucien Favre gehört hat. Auch Mönchengladbach ist durchwachsen in die neue Saison gestartet; in die erste nach dieser außergewöhnlich erfolgreichen letzten Spielzeit. Und auch Gladbach befindet sich noch in der Findungsphase. Alvaro Dominguez, der neue Abwehrchef, sucht nach Stabilität; Granit Xhaka, der manchmal noch übermütige neue Abfangjäger, nach dem rechten Maß; und der neue Torjäger Luuk de Jong nach dem Standort der Tore. Auf den Niederländer müssen die Gladbacher ohnehin verzichten. Der Stürmer hatte sich im Spiel gegen den Hamburger SV eine Risswunde am Fuß zugezogen und fehlte gestern beim Abschlusstraining.