Dortmund. Nur 60 Minuten dauerte das Startelf-Comeback von Mario Götze im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Danach schlurfte er mit hängendem Kopf in die Kabine. Dennoch war er mit seiner Leistung zufrieden - und blieb bescheiden.

Nach einer Stunde ist Schluss. Mario Götze geht vom Feld. Ach was, er schlurft, schlurft so bleischwer mit hängendem Kopf, dass beinahe der makellos schön manikürte Rasen Schaden nimmt. Was zwei Vermutungen zulässt. Erstens: Mario Götze ist enttäuscht, dass sein Dienst schon beendet ist und er nun gegen Marco Reus ausgetauscht wird. Oder zweitens: Mario Götze ist von seinem Dienst ziemlich geschafft. Oder beides.

Schließlich war der junge Mann von Borussia Dortmund lange, lange Zeit verletzt. Sein letzter Startelf-Einsatz in einem ernstzunehmenden Bundesligaspiel ist aus dem Winter des vergangenen Jahres überliefert. Ein Spiel bei Borussia Mönchengladbach. 1:1, Götze gab die Vorlage zum Führungstreffer durch Robert Lewandowski. Lange her.

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Götze hatte Anteil an der Vorentscheidung zum 2:0 gegen Leverkusen

Langsam und behutsam hatten sie ihren Jungstar beim BVB wieder aufgebaut. Unter der Woche noch hatte Trainer Jürgen Klopp Mattheit beim Nationalspieler festgestellt, weil dieser anderthalb Spiele binnen weniger Tage für Deutschland bestritten hatte. Das klang nicht nach Startelf. Aber genau dorthin beorderte Klopp seinen Künstler. Götze ist zurück.

Und von der ersten Minute an sprüht er vor Spieltrieb, verteilt Beinschüsse, spielt Doppelpässe, leitet Chancen ein. Und ist sogar am Treffer zum 2:0 beteiligt. Ohne, dass er an den Ball am Fuß gehabt hätte.

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Die Flanke von Lukasz Piszczek lässt er galant passieren, weil er gesehen hat, dass hinter ihm Jakub Blaszczykowski völlig frei auf den Ball wartete, um ihn humorlos ins Tor zu schießen. Die Vorentscheidung.

Götze blieb nach seinem Startelf-Comeback bescheiden

„Mario hat das in seinem ersten Spiel von Anfang an seit langer Zeit herausragend gemacht“, befand Innenverteidiger Mats Hummels, während Mario Götze ein wenig wortkarg bleibt.

„Es ist wichtig für mich, dass ich wieder von Anfang an spiele. Im Großen und Ganzen kann ich heute zufrieden sein“, sagt er und zieht von dannen. Unglücklich oder enttäuscht sieht er nicht aus.