Dortmund. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke lobt den 40-Millionen-Transfer von Bayern München mit dem spanischen Nationalspieler Martinez. Der Wechsel tue der Liga gut, sagt Watzke in einem Interview. Martinez sei der beste Beweis, dass finanziell noch Welten zwischen dem BVB und Bayern München liegen.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vom deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund hat den Wechsel von Javier Martinez zum Titelkonkurrenten Bayern München begrüßt, "weil er der Liga gut tut". Nicht nur wegen des 40-Millionen-Transfers von Martinez lägen zwischen dem BVB und den Bayern noch Welten. "Wir sind sportlich sicherlich ernst zu nehmen, aber wirtschaftlich trennen uns noch einige Dinge", sagte Watzke im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Nach zwei Meistertiteln in Folge gab der BVB für diese Saison "nur" das Erreichen der Champions League als Ziel aus. "Wir haben eine realistische Erwartungshaltung", stellte Watzke klar. In der wirtschaftlichen Zielerreichung setze man sich aber keine Grenzen. "Wir sind bei 89 Millionen Euro vor sieben Jahren gestartet und sind jetzt bei 215 Millionen - da schließe ich zumindest nicht aus, dass wir auch die 300 Millionen schaffen", erklärte Watzke.

Bilbao prüft wegen Martinez rechtliche Schritte gegen Bayern

Auch fünf Tage nach dem Wechsel von Javier Martinez zu Bayern München hat das Transfertheater kein Ende. Wie Präsident Josu Urrutia von Athletic Bilbao am Montag auf einer Pressekonferenz erklärte, schließt der spanische Klub rechtliche Schritte nicht aus. "Der Spieler hatte einen Vertrag, der durch die Regeln der FIFA geschützt ist, und ist dennoch ohne die Genehmigung des Klubs zur medizinischen Untersuchung nach München gefahren", sagte Urrutia.

Martinez droht ein Disziplinarverfahren der Europäischen Fußballunion UEFA. Die Basken prüfen auch die Möglichkeit, gegen Bayern München Klage zu erheben. Defensivspieler Martinez war am vergangenen Dienstag zum Medizincheck nach München gereist, obwohl sein Vertrag in Bilbao erst am Mittwoch offiziell aufgelöst wurde.

Nach wochenlangem Tauziehen war der Transfer schließlich am vergangenen Mittwoch für die Bundesliga-Rekordablöse von 40 Millionen Euro über die Bühne gegangen. Martinez unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Am Sonntag bestritt der Abwehrspieler beim 6:1 der Bayern gegen den VfB Stuttgart seinen ersten Einsatz für den deutschen Rekordmeister.

Kroos sieht Konkurrenzkampf mit Martinez gelassen

Nationalspieler Toni Kroos sieht dem Konkurrenzkampf im Mittelfeld beim Fußball-Rekordmeister Bayern München nach der Verpflichtung von Javi Martinez gelassen entgegen. 'Bei den Bayern musst du Konkurrenzkampf haben. Deshalb muss ich mich umso mehr auf meine Fähigkeiten konzentrieren', sagte Kroos dem SID in Berlin.

Allerdings räumte der 22-Jährige auch ein, dass das Gedränge im Mittelfeld beim Champions-League-Finalisten deutlich zugenommen habe. 'Wir waren schon vor der Verpflichtung von Javi Martinez gut besetzt. Jetzt ist ein Spieler dazu gekommen, der viel Geld gekostet hat und sicherlich auch einen Anspruch auf einen Stammplatz hat, wenn er topfit ist', sagte der gebürtige Greifswalder am Rande eines PR-Termins bei der Telekom auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin.

Kroos erwartet Zweikampf der Bayern mit dem BVB um den Meistertitel

Kroos legte persönlich einen geglückten Saisonstart hin und erzielte beim 6:1 gegen den VfB Stuttgart am Sonnatg sein erstes Saisontor. Von einem Formanstieg wollte er aber nicht sprechen. 'In der vergangenen Saison habe ich erst am 17. Spieltag mein erstes Tor erzielt und trotzdem eine gute Hinrunde gespielt. So etwas sollte man nicht überbewerten', sagte Kroos.

Mit Blick auf das Titelkampf erwartet der zentrale Mittelfeldspieler einen Zweikampf zwischen den Bayern und Dortmund, bei dem sich der Rekordmeister am Ende durchsetzen wird. 'Allerdings gibt es auch Mannschaften wie Bayer Leverkusen oder Schalke 04, die für eine Überraschung sorgen können', betonte der Nationalspieler.(dapd/sid)