Düsseldorf. . Der BVB verliert beim Wintercup in Düsseldorf erst gegen die Fortuna – und gewinnt dann gegen Bremen. Trotz der “schwächeren Testspiele“ sieht sich BVB-Innenverteidiger Mats Hummels “bereit für die Rückrunde.“
Als das Finale um den 6. Wintercup in Düsseldorf angepfiffen wird, schauen Mario Götze und Sven Bender ganz entspannt zu. Dortmunds Vorzeigeprofis sind zu diesem Zeitpunkt längst geduscht, dick eingepackt, abfahrbereit. Vor dem Fernseher, den sie in den Katakomben der Esprit-Arena aufgebaut haben, stehen die Borussen noch in der ersten Reihe. Als die Fortuna eine Dreiviertelstunde später ihren Turniersieg über Borussia Mönchengladbach feiert (1:0, Torschütze: Timo Furuholm), sind die Dortmunder längst auf der Autobahn.
Dortmunds Zidan in guter Form
Der Deutsche Meister war dabei, aber diesmal nicht mittendrin. Ungewohnt – und an diesem Tag relativ unwichtig. Was zählt, ist der kommende Sonntag, ist der Rückrundenauftakt in Hamburg (Live-Ticker auf DerWesten). Und für diese und all die folgenden Aufgaben fühlen sie sich beim Meister gewappnet.
„Das waren eher unsere schwächeren Testspiele“, sagte Mats Hummels, fügte aber sogleich an: „Wenn wir richtig fit und spritzig sind, dann wird das sehr gut aussehen. Wir sind bereit für die Rückrunde.“
Im zweiten Spiel des Tages, dem so deklarierten „kleinen Finale“ gegen harmlose Bremer sah vor allem Mohamed Zidan gut aus. Der Ägypter, auf der Position hinter Sturmspitze Lucas Barrios aufgeboten, schoss auf Vorlage von Kevin Großkreutz den Siegtreffer zum 1:0 gegen Werder. Es war Zidans bereits fünfter Treffer in der laufenden Vorbereitung. Damit hat Borusse Nr. 10 die Hälfte aller Dortmunder Tore erzielt und zugleich ein hübsches Bewerbungsschreiben verfasst.
Kagawa, Lewandowski und Götze haben Nase vorn
Allerdings: An Robert Lewandowski, der im ersten Spiel begann, und an Barrios wird Zidan auch in der Rückrunde nicht vorbei kommen. Und um die Position zentral dahinter balgen sich mit Shinji Kagawa, Mario Götze und Co. noch mehr Konkurrenten als ganz vorne.
Ersterer, Kagawa, hatte im ersten Spiel des Tages gegen Fortuna Düsseldorf nach feinem Querpass von Ivan Perisic noch die 1:0-Führung für den BVB erzielt. Weil aber Christian Weber im direkten Gegenzug zum 1:1 traf, musste die Begegnung wie schon im DFB-Pokal kurz vor Weihnachten im Elfmeterschießen entschieden werden. Dort scheiterte Zweiterer, Götze, ebenso wie Hummels am ehemaligen Dortmunder Michael Ratajczak.
Siegtreffer auf dem Fuß
„Vor dem Schuss war ich unkonzentriert. Erst wollte ich mit Vollspann schießen, dann den Ball chippen, am Ende wurde es irgendetwas dazwischen. Ich brauche wohl den Druck eines Pflichtspiels“, gab der ansonsten starke Mats Hummels offen und ungeschminkt zu. Er oder Neven Subotic, je nachdem wer sich im entscheidenden Moment besser fühlt, werden in der Rückrunde Borussias Elfmeter schießen.
Darüber hinaus mangelte es in diesem ersten Spiel beim Meister an Passgenauigkeit und Handlungsschnelligkeit. Zudem traf Ivan Perisic den Pfosten, hatten sowohl Lewandowski als auch Kagawa den Siegtreffer auf dem Fuß – vergaben aber.
Umstände, die Jürgen Klopp nicht zufrieden stellten. Der BVB-Trainer hatte gegen den späteren Turniersieger aus Düsseldorf Patrick Owomoyela für Lukasz Piszczek aufgeboten, Moritz Leitner anstelle von Kapitän Sebastian Kehl sowie Ivan Perisic und nicht Kevin Großkreutz. Zu viel sollte man in diese Entscheidungen aber nicht hinein interpretieren. Denn entscheidend ist am kommenden Sonntag, der Rückrundenauftakt in Hamburg.
Feuerwerkskörper aus der Dortmunder Ecke
Das Turnier stand zwischenzeitlich kurz vor dem Abbruch, nachdem während des Spiels des BVB gegen Werder Bremen aus der Dortmunder Fanecke ein Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geflogen war. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie und der Stadionsprecher verkündete, dass beim nächsten Zwischenfall das Turnier abgebrochen werden müsse. Glücklicherweise blieb es bei einem Vorfall.