Düsseldorf. . Beim Wintercup begegneten sich Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach erstmals nach dem Transfercoup des BVB mit Marco Reus. Doch für ein längeres Gespräch beim ersten Aufeinandertreffen nach Bekanntgabe des Wechsels von Borussia zu Borussia blieb in Düsseldorf keine Zeit.

Die Begrüßung im engen Kabinengang war kurz und herzlich. Als beim Wintercup in Düsseldorf das erste Halbfinale beendet war und das zweite vor dem Anpfiff stand, traf Marco Reus von Borussia Mönchengladbach auf seine künftigen Teamkollegen von Borussia Dortmund. Trainer Jürgen Klopp gab seinem neuen Mittelfeldstar kurz die Hand. Mats Hummels blieb stehen und flüsterte dem Nationalmannschaftskollegen etwas ins Ohr, so dass der plötzlich lachen musste. „Ich habe ihm gesagt, dass Mario Götze und ich die Elfmeter einfach verschossen haben. Das fand er wohl witzig“, verriet Hummels, der als Kapitän mit seinen Borussen gerade im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf verloren hatte.

Reus traf noch nicht auf seine zukünftige Borussia

Für ein längeres Gespräch beim ersten Aufeinandertreffen nach Bekanntgabe des Reus-Transfers zu Dortmund blieb in Düsseldorf keine Zeit. „Wir sehen uns ja künftig noch häufiger“, erklärte Mats Hummels, der sich nicht nur wegen der werthaltigen Verpflichtung des Mittelfeldspielers eine Vertragsverlängerung über 2014 hinaus beim BVB vorstellen kann.

Ein sportliches Aufeinandertreffen zwischen Marco Reus und seinem neuen Klub fiel beim Wintercup in Düsseldorf indes aus. Der BVB hatte sein Halbfinale verloren. Die Mönchengladbacher besiegten im zweiten Duell Werder Bremen und zogen ins Endspiel ein, das sie durch einen Treffer von Fortunas Timo Furuholm 0:1 verloren. In diesem Endspiel war Reus allerdings Zuschauer. Die Bremer hatten den flinken Mittelfeldspieler mehr hart als herzlich behandelt, ihn in 45 Minuten vier Mal gefoult, so dass sich die Dortmunder Klubvertreter auf der Tribüne schon Sorgen um die Gesundheit ihre 17,5 Millionen-Euro-Einkaufs gemacht haben dürften. Dass der 22-Jährige im Endspiel auf Wunsch seines künftigen Arbeitsgebers geschont wurde, ist allerdings ins Reich der Märchen und Fabeln zu verweisen. Gladbachs Trainer Lucien Favre hatte vorab angekündigt, ihn nur in einem Spiel einzusetzen.

Weidenfeller klagt über Rückenschmerzen

Damit hatte Reus bei der sechsten Auflage des Wintercups immer noch einen Einsatz mehr als BVB-Torwart Roman Weidenfeller. Der war Ende Dezember in Düsseldorf noch Pokalheld im Elfmeterschießen gewesen, Sonntag saß er auf der Tribüne. Rückenschmerzen. „Mittwoch im wichtigen letzten Test gegen Oberhausen will ich aber dabei sein“, kündigte er an. Die Halbfinalniederlage seiner Mitspieler gegen den Zweitligisten und späteren Turniersieger Düsseldorf fand Weidenfeller keineswegs tragisch: „Wichtig ist doch, dass wir im DFB-Pokal hier gewonnen haben.“

Sein Trainer Jürgen Klopp war vom vorletzten Auftritt seiner Mannschaft vor dem Rückrundenbeginn alles andere als begeistert: „Ich war mit den Spielen nicht so wahnsinnig glücklich, das war alles eher durchschnittlich. Aber lieber noch eine Woche Zeit zu arbeiten, als wenn es jetzt schon weltklasse wäre“, befand Klopp über das 2:4 im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf und das 1:0 im kleinen Finale gegen Bremen. „Wir wissen ja selbst, dass wir es besser können“, sagte Mats Hummels, neuer Elfmeterschütze der Dortmunder, der im Halbfinale gleich einen der Strafstöße verschossen hatte. „Ich wollte erst Vollspann schießen, dann chippen – und mache am Ende irgendwas dazwischen. Ich war wohl unkonzentriert, brauche anscheinend den Druck der Spiele.“

Den Druck hat er ab und am kommenden Sonntag wieder, wenn der Meister zum Rückrundauftakt beim Hamburger SV antritt. Spätestens dann wird auch Mats Hummels wieder ganz konzentriert sein. „Da ist es wichtig, dass wir richtig gut sind. Und nicht vorher zwei Mal gut.“