Dortmund. Einen Tag nach der BVB-Mitgliederversammlung haben sich auch die Aktionäre des Fußballmeisters zur jährlichen Sitzung getroffen. Dort stellte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den Kapitalanlegern eine Gewinnausschüttung in Aussicht.
Borussia Dortmund ist sportlich und wirtschaftlich auf Erfolgskurs. Die Kommanditgesellschaft auf Aktien habe das Geschäftsjahr 2010/2011 mit einem Gewinn von 9,5 Millionen Euro abschließen können, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Montag bei einer Aktionärsversammlung in Dortmund. Bei einem Umsatz von 151,5 Millionen Euro (im Vorjahr 110,1 Millionen Euro) erwirtschaftete der einzige börsennotierte Bundesligist einen Überschuss von 5,4 Millionen Euro.
"Die wirtschaftliche und die sportliche Situation sind miteinander verbunden", sagte Watzke. "Sechs Jahre hintereinander haben wir die gleiche Headline durchgezogen: maximaler sportlicher Erfolg, ohne auch nur einen Euro neue Schulden dafür aufzunehmen." Das sei nicht immer leicht gewesen. Doch letztlich habe das Unternehmen nur so in den vergangenen sechs Jahren 140 Millionen Euro Schulden abbauen können.
BVB-Aktionäre reagieren gelassen
Der BVB-Geschäftsführer verlor schließlich auch einige Worte zum Aktienkurs. Dieser war im Geschäftsjahr 2010/2011 zwar Schwankungen unterlegen, zeitweise wurde aber wieder die Drei-Euro-Marke überschritten. "Es gibt eine ganze Reihe Aktionäre, die mit dem BVB Geld verdient haben", sagte Watzke.
Eine Gewinnausschüttung soll es aber auch in diesem Jahr nicht geben. "Die Zeit ist noch nicht reif für eine Dividende, aber sie naht." So soll es laut Watzke im nächsten Jahr eine Gewinnausschüttung geben.
Dass sie erneut keine Dividende erwarten können, nahmen die Kapitalanleger relativ gelassen auf. Ein Aktionär erklärte gar, auf die Gewinnausschüttung ganz verzichten zu wollen. "Behalten Sie das Geld lieber im Verein", sagte er. "Mir ist es lieber, der Kurs steigt um einen Euro, als dass ich zehn Cent Dividende bekomme."
Aktienkurs rutschte am ersten Handelstag unter zehn Euro
Borussia Dortmund war am 31. Oktober 2000 als bisher einziger deutscher Fußballverein an die Börse gegangen. Der Eröffnungskurs lag damals bei elf Euro, fiel aber bereits am ersten Handelstag auf unter zehn Euro und rutschte in der Folgezeit sogar auf einen Euro. Watzke betonte am Montag allerdings, dass der Anteil der Anleger, die die Aktie zum Kurs von elf Euro gekauft haben, derzeit nur noch unter einem Prozent liege.