Stuttgart. Die Personal- und Qualitätsdichte im Borussen-Kader garantiert Höchstleistungen und Höchsteinsatz in den Trainingseinheiten. Die Dortmunder Spieler finden sich in einer ständigen Konkurrenzsituation und müssen sogar um ihren Platz im Spieltagskader kämpfen.
Genau ein Jahr ist es her, als Borussia Dortmund Ende Oktober 2010 bei den Kickers Offenbach im DFB-Pokal spielte. Das Ergebnis ist nicht mehr so wichtig. Erwähnenswert hingegen: Auf der Bank saßen damals unter anderem Damien Le Tallec und Daniel Ginczek. Ein Jahr später: Ginczek ist, wie andere talentierte Dortmunder Nachwuchsprofis, ausgeliehen. Sie sollen Spielpraxis sammeln. Damien Le Tallec spielt bei den Amateuren. Und bei den Profis keine Rolle mehr.
Beeindruckende Bank
Am Samstag, beim Spiel in Stuttgart, konnte Jürgen Klopp neben Le Tallec, auf die Routiniers Mohamed Zidan, Florian Kringe, Toni da Silva sowie Marc Hornschuh und Marvin Bakalorz verzichten, die auch zum Profikader gehören. Jakub Blaszczykowski kurierte seine leichten Rückenschmerzen in Ruhe aus. Ansonsten ist der BVB Verletztenstand mit Patrick Owomoyela, Julian Koch und dem angeschlagenen Sven Bender im Moment erfreulich niedrig.
Jürgen Klopp hatte in seiner Geburtsstadt trotzdem noch eine eindrucksvoll besetzte Ersatzbank: Mit den deutschen Nationalspielern Ilkay Gündogan und Kevin Großkreutz. Mit dem national wie international als Torjäger berüchtigten Lucas Barrios. Mit Mitch Langerak, Chris Löwe, Felipe Santana und Moritz Leitner. Einem Profi-Ensemble also auf der Dortmunder Meister-Bank, das, keine Frage, bei vielen Bundesligisten das Gerüst der Startelf bilden könnte.
Ständige Konkurrenz
Gut für den Trainer Klopp: Die Personal- und Qualitätsdichte in seinem Kader garantiert Höchstleistungen und Höchsteinsatz in den Trainingseinheiten. Die Spieler finden sich in einer ständigen Konkurrenzsituation und müssen sogar um ihren Platz im Spieltagskader kämpfen. Die Profis wollen sich ständig anbieten und aufdrängen, es ihrem Trainer zeigen. Beispiel Ivan Perisic und Kevin Großkreutz: Derzeit hat der torgefährliche Kroate die Nase vorne. Aber wer den Ur-Borussen Großkreutz kennt, weiß, dass der immer Gas gibt und auf seine Chance lauert. Gut für den hungrigen Großkreutz: Er ist auf mehreren Positionen in der Offensive und in der Defensive einsetzbar.
Auch gut für Jürgen Klopp: Fällt ein Spieler aus, steht Ersatz Gewehr bei Fuß. Beispiel Sven Bender: Sollte der defensive Mittelfeldspieler weiter ein Taubheitgefühl im Fuß verspüren, könnte ihm eine Pause gut tun. Für den Platz an der Seite von Sebastian Kehl würden dann Moritz Leitner und Ilkay Gündogan ihre Dienste anbieten. Große Umstellungen würden nicht notwendig. Und Klopp hätte immer noch Ersatz in der Hinterhand.
Die Fortuna im Pokal
Noch ein kleiner Nachtrag zum DFB-Pokal: Da konnten sich die Dortmunder gestern Abend nicht über die Auslosung beklagen. Im Lostopf voller Bundesligisten erwischten sie für das Achtelfinale einen, wenn auch ambitionierten, Zweitligisten, nämlich Fortuna Düsseldorf. Eine machbare Aufgabe auf dem Weg in Richtung Berlin. Der BVB ist allerdings gewarnt: In drei Pokalduellen mit der Fortuna sind die Dortmunder bislang drei Mal ausgeschieden – 1977 und zwei Mal 1980.