Dortmund. . Nach 90 Minuten hieß es souverän 4:0 für den BVB. Aber was wäre passiert, wenn der Aufsteiger aus Augsburg kurz nach der Halbzeit den Elfmeter zum Anschluss verwandelt hätte? Borussias Torwart Roman Weidenfeller verhinderte das Aufbäumen des FCA.

In den amerikanischen Sportarten wird häufig von dem "Momentum" gesprochen. Dem Moment in einer Partie, wenn das Spiel zu kippen droht, wenn sich ein Gegner noch mal aufbäumt und das Ruder übernimmt. So ein "Momentum" hätte auch der Anschlusstreffer zum 2:1 für die Fuggerstädter sein können. Borussia Dortmund führte dank eines Doppelpacks von Robert Lewandowski zwar 2:0, doch das Ergebnis war bis zu dem Zeitpunkt noch nicht so souverän, wie es vielleicht klingen mag.

"Wichtig war, dass Roman Weidenfeller den Elfmeter gehalten hat", weiß BVB-Sportdirektor Michael Zorc. "Das war genau in der kurzen Phase, in der Augsburg nach vorne gespielt hat. Roman hat vermieden, dass wir doch noch zittern mussten."

Weidenfeller schafft ein Dortmunder Momentum

Dortmunds Ilkay Gündogan foulte Tobias Werner vom FCA im Strafraum, und die Gäste aus Bayern, die in der ersten Halbzeit gefällig mitgespielt haben und sogar durch den gebürtigen Essener Sascha Mölders oder Dennis Brinkmann in Führung hätten gehen können, schnupperten nochmals Morgenluft. 80.720 Zuschauern schauten gebannt auf den Strafstoß von Gibril Sankoh, die Spannung war greifbar. Sankoh lief an, schoss und BVB-Keeper Weidenfeller flog in das linke Toreck, hielt den Elfer und ließ sich für einen kurzen Moment feiern. Ein Momentum, geschaffen von dem bis dahin weitgehend beschäftigungslosen Dortmunder Schlussmann.

Borussias Meistertrainer Jürgen Klopp wollte dieser Aktion nicht zu große Bedeutung zuschreiben. "Ich glaube nicht, dass ein Tor Augsburg noch inspiriert hätte, Angriffsfußball zu zelebrieren", so der Coach. "Aber Gott sei Dank hat Roman den Strafstoß von Sankoh pariert." Das sei gut für das Selbstvertrauen. Und letztlich auch für die Tabelle.

"Der BVB ist wieder in der Spur"

Der Protagonist, der ob des Dreierpacks von Lewandowski etwas in den Hintergrund rückte, freute sich mehr über den Sieg, als über den gehaltenen Elfmeter. "Es ist schön, dass wir mal wieder gewonnen haben - vor allem für unsere Fans ist so ein 4:0-Sieg schön", so der Schlussmann. "Wir hatten uns das für das Spiel vorgenommen. Und jetzt sind wir wieder in der Spur." Dank eines treffsicheren Stürmers. Und dank eines guten Torwarts.