Borussia Dortmunds 4:0-Sieg über den FC Augsburg und Leverkusens 3:1 über Wolfsburg signalisierten, dass die beiden Mannschaften auch mit kritischen Situationen fertig werden können. Bayern befürchtetes Solo zur Meisterschaft geriet ins Stocken.
Kommen Meister und Vizemeister jetzt doch noch richtig in Fahrt? Borussia Dortmunds 4:0-Sieg über den FC Augsburg und Bayer Leverkusens 3:1 über den VfL Wolfsburg jedenfalls signalisierten, dass die beiden Mannschaften auch mit kritischen Situationen fertig werden können. Für Dortmund war’s nach der ernüchternden 0:3-Schlappe bei Olympique Marseille in der Champions League schon so etwas wie ein Befreiungsschlag. Nach dem Last-Minute-Sieg vor einer Woche in Mainz setzt der BVB seinen Weg aus den Niederungen der Tabelle ins sichere Mittelfeld fort.
Noch um einiges kritischer war die Lage vor dem achten Spieltag bei Bayer Leverkusen. Die Niederlagen gegen Köln (1:4) und bei Bayern München (0:3) hatten bereits erhebliche Kritik an Trainer Robin Dutt in Gang gesetzt. Von daher war der Heimerfolg über die harmlosen „Wölfe“ von Felix Magath ein Erfolg aus der Kategorie „absolut notwendig“. Bemerkenswert dabei vor allem die Wiederauferstehung des „Capitano“: Michael Ballack war von der ersten Minute an auf dem Platz, er hatte die Kapitänsbinde von dem diesmal zunächst draußen gebliebenen Simon Rolfes übernommen, und er riss sogleich das Kommando auf dem Spielfeld an sich. Ballack spielte als zentrale Anspielstation im Mittelfeld die Hauptrolle, er strahlte Überblick und Souveränität aus – und er war torgefährlich. Einmal verhinderte der Pfosten ein Tor des 35-Jährigen, ein anderes Mal brachte VfL Torhüter Benaglio die Fingerspitzen gerade noch an den Ball. Ballack, der schon beim 2:0 über Genk im Champions-League-Spiel am Mittwoch mit dem späten zweiten Treffer einen wichtigen Beitrag geleistet hatte, scheint tatsächlich auf dem Weg zu seiner alten Führungsposition zu sein.
Bremen kann mit Bayern gleichziehen
Ganz vorne geriet Bayern Münchens bereits vielfach befürchtetes Solo zur Meisterschaft etwas ins Stocken. Nach dem 0:0 in Hoffenheim kann Werder Bremen nach Punkten sogar gleichziehen. Und Hoffenheim war sogar das gefährlichere Team. Manuel Neuers Arbeitstag war diesmal jedenfalls lange nicht so gemütlich wie seine sieben vorausgegangenen Bundesliga-Einsätze im Bayern-Dress. In Sinsheim musste der Ex-Schalker eine Reihe glänzender Abwehr-Aktionen, um seine beeindruckende Bilanz von inzwischen 648 Bundesliga-Minuten ohne Gegentreffer zu retten.
Gestolpert sind auch die Mönchengladbacher Borussen, die mit dem 0:1 beim SC Freiburg ihre erst zweite Niederlage der Saison kassierten. Allerdings reichte der Vorsprung des Favre-Teams aus, um Tabellenplatz drei zu verteidigen.