Dortmund. Mit der Europapokal-Qualifikation hat es bei Borussia Dortmund, denkbar knapp, nicht geklappt. Trotzdem weht am morgigen Samstag europäisches Flair durch den großen Signal Iduna Park.
Beim Turnier zum 100-jährigen Jubiläum begrüßen die Borussen den FC Valencia und Udinese Calcio.
Mit den Italienern, gegen die Dortmund ab 17.30 Uhr 45 Minuten lang spielt, hat der BVB noch eine Rechnung offen. Udine beendete im vergangenen Oktober den letzten Borussen-Auftritt in Europa. In der Qualifikation für die Gruppenphase des UEFA-Pokals hatten die Dortmunder das Hinspiel 0:2 verloren. Im Rückspiel in Udine stand es nach 120 Minuten 2:0 für den BVB. Der Traum vom Wunder war aber nach dem Elfmeterschießen ausgeträumt. Und nicht nur das. Das Spiel hatte ein Nachspiel. In den Stadion-Katakomben kam es zur Rudelbildung zwischen BVB-Offiziellen und Udine-Ordnern. Jürgen Klopp wurde von „einem Beppo Brehm für Einkommensschwache” (Klopp) böse beschimpft. „Der kommt aber Samstag nicht”, hofft der BVB-Trainer.
Einige Stars bleiben zu Hause
Sicher ist indes, dass die Italiener, zuletzt Siebter in ihrer Liga und erst im Viertelfinale des UEFA-Pokals an Werder Bremen gescheitert, ihre Stars Antonio Di Natale, Gökhan Inler und Gaetano D'Agostino mit nach Dortmund bringen.
Noch ein wenig prominenter besetzt ist die Mannschaft des FC Valencia, gegen die der BVB ab 15.30 Uhr das Jubiläumsturnier eröffnet. Die Spanier, als Tabellensechster der Primera Division unter ihren Möglichkeiten geblieben, bringen David Villa mit. Für den EM-Torschützenkönig 2008 von Europameister Spanien hat Real Madrid angeblich 50 Millionen Euro geboten. Erfolglos. Neben Villa gehören u.a. Fernando Morientes und der Brasilianer Edu zum Kader des FC Valencia, der 2000 (gegen Real Madrid) und 2001 (gegen Bayern München) im Finale der Champions League stand. Ob Morientes und Edu mit nach Dortmund kommen, ist allerdings unwahrscheinlich.
Eigentlich wäre auch Europameister Raul Albiol dabei gewesen, der ist aber von Valencia zu Real Madrid gewechselt und kommt dann Mitte August nach Dortmund.
„Beides sind Top-Gegner. Wir treffen auf international renommierte Mannschaften”, sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Seine Mannschaft soll in Bestbesetzung auflaufen. „Es ist der vorletzte Test vor dem DFB-Pokal. Wichtiger geht kaum”, erklärt Jürgen Klopp und legt – bekannt süffisant – nach: „Da wir beim nächsten Jubiläumsturnier in 100 Jahren nicht dabei sind, wollen wir uns Samstag entsprechend präsentieren.
BVB rechnet mit 45.000 Zuschauern
Zwischen den Duellen des BVB treten am Samstag um 16.30 Uhr die Gäste aus Valencia und Udine gegeneinander an. Endet eines der drei Spiele nach 45 Minuten unentschieden, gibt es Elfmeterschießen. Gut für den BVB: Jürgen Klopp sucht nämlich noch einen Nachfolger für seinen sicheren Elfer-Schützen Alex Frei, der jetzt für den FC Basel die Strafstöße verwandelt.
Der BVB rechnet mit 45 000 Zuschauern. Nach dem Jubiläumsturnier gibt es in der Dortmunder Innenstadt ein Fanfest. Ab 19.09 Uhr wird auf dem Friedensplatz gefeiert