Dortmund. Borussia Dortmund kann noch nicht ganz an die spielerische Leichtigkeit des Meisterjahres anknüpfen. Das hat vor allem mit einer Sache zu tun: Die Räume für den BVB werden enger. Das liegt nicht zuletzt am Verlust eines Schlüsselspielers.
In den USA hat vergangene Woche die Sportart Nummer eins ihren Betrieb wieder aufgenommen. In der NFL wird wieder American Football gespielt. Bei dem Spiel mit dem Lederei geht es in erster Line um Raumgewinn. Die Pille muss über das Feld bis in die gegnerische Endzone gebracht werden. Vorbei an den Defensivlinien der Gegner.
Wie beim American Football muss sich derzeit auch Borussia Dortmund vorkommen. Der deutsche Meister hat in seinen Spielen meist den Großteil an Ballbesitz, trägt den Ball über das gesamte Spielfeld und sieht sich dann häufig zwei defensiven Viererreihen gegenüber gestellt. Der Raumgewinn stockt 40 Meter vor der gegnerischen Endzone.
„Die Mannschaften haben sich extrem gut auf unser System eingestellt“, erklärt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Sonntag im Sport1-Doppelpass und Nationalverteidiger Mats Hummels ergänzt: „Eigentlich ist es nicht schwer, gegen so tief spielende Mannschaften“, denn auch in der Schlussphase der Meistersaison hätten die Dortmunder schon enorme Abwehrriegel knacken müssen. Aber dem BVB fehlten bei der ersten Niederlage nach 18 Heimsiegen in Folge zwei Dinge: Der Vertikalpass von Nuri Sahin und der Spielwitz und die Schnelligkeit von Mario Götze. Jakub Blaszczykowski konnte Götze nicht annähernd ersetzen.
Sahins öffnende Pässe fehlen
Während Sahin seine fantastisch öffnenden Pässe wohl erstmal nicht mehr für die Borussia im Dortmunder Stadion zeigen wird, kehrt Götze nach dem Auswärtsspiel in Hannover sicherlich ins Team von Trainer Jürgen Klopp zurück. Aber auch dann werden die Gegner nicht weniger Beton anrühren. Und Mario Götze wird auch nicht in jedem Spiel jeden Abwehrverbund knacken können.
Die Trainer in der NFL haben verschiedene taktische Lösungen für ihre Offensive, um den Gegner zu überwinden. Es ist jetzt an Trainer Klopp und seinem Team, sich auf das neue Abwehrverhalten der Gegner einzustellen. Marcel Schmelzer hatte auf jeden Fall schon mal einen Lösungsansatz: „Wir müssen einfach wieder mehr aus der zweiten Reihe schießen, um den Gegner aus der tiefen Staffelung zu locken“, erklärt der Nationalspieler. Dann sei es ist auch wieder möglich, besser zu kombinieren. Einen ähnlichen Spielzug gibt es übrigens auch beim American Football.