Dortmund. . Zehn Tage lang konnte Borussia Dortmund nicht mit seinem kompletten Kader trainieren. Zu viele Nationalspieler waren weltweit unterwegs. Die Eingewöhnung auf den Bundesliga-Alltag fällt dem BVB anscheinend schwer. Die Stimmen zum Spiel.

Neven Subotic: „Wir haben heute in vielen verschiedenen Situationen nicht immer das Richtige gemacht. Wir hatten zwar wieder viel Ballbesitz, aber wir haben den Gegner nicht so gut bearbeitet, dass wir die Lücke gefunden haben. Das hat uns heute gefehlt. Die Gegentreffer waren zweimal sehr unglücklich und wir haben heute auch einfach zu langsam gespielt. Das allerdings aufs Wetter zu schieben, wäre doof. Vielleicht hat einfach ein bisschen das Timing gefehlt. Wir waren alle zehn Tage in unterschiedlichen Mannschaften, da gewöhnt man sich schnell an andere Mitspieler. Zwei Tage ist einfach zu wenig, sich wieder an die Jungs zu gewöhnen. Dass die Bayern jetzt Vorsprung haben, ist uns total egal. Wir schauen nur auf uns selbst. Wir müssen jetzt unsere Schwächen stärken und die Fehler abstellen.“

Jürgen Klopp: „Das ist so ein Tag, den man verständlicherweise nicht braucht, der aber zu der Entwicklung einer Mannschaft dazu gehört. Wir hatten viele Chancen, in Führung zu gehen. Berlin hatte auch gute Möglichkeiten über Konter zum Torerfolg zu kommen. Am Ende war es ein verdienter Sieg für die Hertha. Das akzeptieren wir und weiter geht’s…“

Marcel Schmelzer: „Wenn man sich die Tore ansieht, kann man erkennen, wie glücklich die waren. Ich glaube, dass beide Treffer unglücklich von uns vorbereitet wurden, so dass Hertha den Ball nur noch reinschieben muss. Aber die Berliner haben das heute geschickt gemacht: Sie haben sich hinten reingestellt und auf Konter gewartet – ein Kompliment gibt es dafür aber nicht. Berlin war sicher nicht zu stark für uns. Wir arbeiten hart an uns, dass wir wieder zu alter Stärke und ein Mittel gegen sehr defensiv ausgerichtete Mannschaften finden. Wir müssen einfach wieder mehr aus der zweiten Reihe schießen, um den Gegner aus der tiefen Staffelung zu locken und dann ist es ist auch wieder möglich, dass wir besser kombinieren können. Natürlich fehlt uns Mario Götze, aber es kann ja nicht sein, dass wir ohne Mario kein Spiel mehr gewinnen und keine Kreativität mehr entwickeln. Wir spielen gut, aber gegen zehn Mann in der Verteidigung ist es einfach schwierig.“

Sven Bender: „Nach dem Spiel ist man immer schlauer. Vielleicht hätten wir in einigen Situationen noch mal hinten rum spielen, den Ball mehr laufen lassen müssen. Wir haben eine enorm hohe Qualität im Kader und sind breit aufgestellt. Und damit müssen wir es schaffen, Mario Götze zu ersetzen. Aber was Mario kann, weiß jeder: Er ist in seinen Einzelaktionen überragend – aber trotzdem müssen, wenn er fehlt, die anderen solche Aktionen machen. Wir wussten, dass diese Saison schwer wird.“

Hans-Joachim Watzke: „Wir haben heute nicht dumm verloren, Hertha BSC hat das Spiel verdient gewonnen. Wir haben heute keine Mittel gefunden und Berlin hat sehr defensiv gespielt, was zu erwarten war. Wir haben die Mittel nicht gefunden, uns so viele Torchancen zu erarbeiten, dass wir am Ende das Spiel gewinnen. Das gibt es sicherlich mal und ist heute enttäuschend für uns. Mario Götze würde jeder Mannschaft immer fehlen. Aber nichts desto trotz haben wir eine gute Ersatzbank und die Spieler, die jetzt wochenlang hinten dran waren, die hatten heute die Möglichkeit, sich zu zeigen. Natürlich fehlt Mario, aber das ist kein Alibi. Wir haben uns jetzt zweimal zu Hause schwer getan, aber da kann man noch keinen allgemeinen Trend raus erkennen. Hertha hat heute – und das ist legitim – die zweite Viererkette nur zehn Meter vor der ersten aufgebaut. Und da müssen wir geduldig bleiben. Das 0:1 Anfang der zweiten Halbzeit hat uns heute das Genick gebrochen.“

Mats Hummels: „Diese Niederlage tut sehr weh – vor allem, wie wir verloren haben. Die Gegner stehen sehr tief und wir haben in der ersten Halbzeit sehr geduldig gespielt. Das war okay, denn wir haben fast keine Chancen zugelassen. Aber in der zweiten Halbzeit hatten wir wieder unglaublich viele einfache Ballverluste, sind dann in Konter reingelaufen und Hertha hat das ausgenutzt. Wenn wir im Mittelfeld unbedrängt den Ball verlieren, wird das in der Bundesliga ausgenutzt. Und dafür sind wir heute bestraft worden. Es liegt nicht am Einsatz. Die Jungs wollen alle spielen – aber es ist natürlich schwierig, wenn da acht Verteidiger stehen. Aber dann dürfen wir dem Gegner auch keine Torchance zulassen. Wenn der Gegner ein Tor macht, dass mauert er noch mehr – und das lassen wir in dieser Saison zu häufig zu. Wir müssen einfach konzentriert sein. Und wir sind auf ein, zwei Positionen momentan sicherlich nicht körperlich fit, das merkt man schon.“