Dortmund. .
Der Anfang ist gerade gemacht, da geht es schon wieder hektisch weiter: Nach dem viel umjubelten 3:1-Auftaktsieg sind die BVB-Profis in dieser (Länderspiel-)Woche in aller Herren Länder unterwegs. Während der türkischstämmige Ilkay Gündogan der deutschen Elf seine Treue schwor, schrieb ein Sextett am Montag erstmal Autogramme.
Nach dem (sportlichen) Dreier gegen den HSV will der Deutsche Meister Borussia Dortmund auch in Sachen Selbstvermarktung punkten. In der letzten Woche stellte der BVB sein neues Champions-League-Trikot vor, das sechs Spieler am Montag an gleich drei Örtlichkeiten in der Innenstadt bewerben sollten. Am Mittag fanden sich viele Fans zu den Autogrammstunden ein, die aber nicht so überragend nachgefragt waren wie etwa auf der Zielgeraden in der Meistersaison.
Kapitän Sebastian Kehl und Antonio da Silva waren im Fanshop Krone am Markt zu Gast. Dortmunds Urgestein Kevin Großkreutz, der den ursprünglich vorgesehenen Nationalspieler Marcel Schmelzer vertrat, zeigte Neuzugang Chris Löwe nebenan bei Karstadt Sport, wo im Herzen der Stadt eventuell der achte Meistertitel im nächsten Sommer exzessiv gefeiert werden könnte. Den Reigen rundeten Abwehrspieler Felipe Santana und Florian Kringe ab, die am Montag Fans bei Kaufhof am Westenhellweg Autogramme gaben.
Dieses halbe Dutzend gehört zu den wenigen Borussen, die in dieser Woche nicht auf Länderspiel-Reise und auch nicht wie Lucas Barrios, Neven Subotic und Marcel Schmelzer (fast wieder fit) verletzt sind. Während Meistertrainer Jürgen Klopp von Montag bis Donnerstag jeweils um 15.30 Uhr öffentlich (Ausnahme: Dienstag soll unter Ausschuss der Öffentlichkeit geübt werden) in Brackel trainieren lassen will, sind gleich zehn Nationalspieler auf Achse. Die Polen Jakub Blaszczykowski und Robert Lewandowski spielen gegen Georgien, der Kroate Ivan Perisic reist nach Irland, die U-21-Kicker Marc Hornschuh und Moritz Leitner empfangen Dienstag Zypern. Den weitesten Weg muss Shinji Kagawa in Kauf nehmen, da er am 10. August mit Japans Nationalelf in Sapporo auf Südkorea trifft.
BVB-Autogrammstunden
Für die deutschen Nationalspieler Sven Bender, Mario Götze, Ilkay Gündogan und Mats Hummels liegt das Gute viel näher.Passend zum Klassiker am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD) in Stuttgart gegen Brasilien hat Gündogan vor seinem Debüt in der Elite-Elf am Mittwoch einen möglichen Wechsel zum türkischen Verband definitiv ausgeschlossen. „Ein Wechsel steht nicht mehr zur Debatte. Ich habe die Jugendteams des DFB ab der U18 durchlaufen. Und es war immer mein Traum, für Deutschland zu spielen“, sagte der türkischstämmige Gündogan, der voraussichtlich gegen den fünfmaligen Weltmeister seinen Länderspiel-Einstand feiern wird.
Allerdings könnte der 20 Jahre alte gebürtige Gelsenkirchener mit türkischen Wurzeln auch nach einem Testspiel-Einsatz für Deutschland noch den Verband wechseln. Erst nach einem Pflichtspieleinsatz wäre dies ausgeschlossen. Zuletzt hatte der Schalker Jermaine Jones davon profitiert und sich für einen Wechsel in die USA entschieden. Doch der Neu-Dortmunder Gündogan plant unabhängig von einem weiteren Angebot der Türken, auch in der EM-Qualifikation für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu spielen.
„Ich will mich in der deutschen Elf durchsetzen. Alles andere ist für mich kein Thema“, sagte Gündogan: „Die Türkei hat immer wieder versucht, mich oder meinen Vater zu kontaktieren. Und es war sicher auch eine schwierige Entscheidung, da ich stolz auf das Heimatland meiner Eltern bin. Aber es hat sich niemand eingemischt.“
Für Borussias Mittelfeldspieler steht ohnehin fest: Es soll nicht bei der einen Berufung bleiben. „In Dortmund werde ich weiter hart an mir arbeiten, dann kommt alles andere von allein.“ (mit sid)