Essen. Selbst wenn der Ex-Langzeit-Dortmunder nur zehn, zwölf Partien in Madrid absolvieren sollte, lässt er sich ja noch für mindestens 15 Millionen an den nächsten Klub bringen. Ein Kommentar.
In den vergangenen Jahren ist Real Madrid durch große Taten im Fußball nicht auffällig geworden. Schön gespielt hat Barcelona. Titel geholt hat auch Barcelona. Die Königlichen dagegen demonstrieren lediglich als Bankräumer noch immer echte Klasse. Ein Festgeldkonto wie die Bayern benötigen sie gar nicht. Was der Weltspieler so kostet, wird einfach auf Pump finanziert.
Weil für Nuri Sahin nur um die zehn Millionen Euro fällig sind und nicht wie für Cristiano Ronaldo beinahe 100, dürfte das Geldbeschaffen diesmal ein wenig Langeweile verbreiten. Selbst wenn der Ex-Langzeit-Dortmunder nur zehn, zwölf Partien in Spaniens Provinz absolvieren sollte, lässt er sich ja noch für mindestens 15 Millionen an den nächsten Klub bringen. In diesem Fall ist der Spieler also eine prächtige Banksicherheit.
Als Verlierer steht eindeutig der BVB da. Ein 22-Jähriger, der in der eigenen Krippe heranreifte, verlässt den Verein nach seiner bisher besten Spielzeit. Was aber ist Nuri Sahin? Ein Fußballer, der die Möglichkeit erhält, seinen Traum mit Leben zu füllen? Oder ein Fußballer, den dieser Traum im Mix mit Beratereifer und Luxusgehaltsaussicht auf einen Holz-(Bank-)Weg führt?
Wer weiß. Erst die Zukunft wird’s zeigen. Und deshalb sollte man Sahin auch erst gratulieren, wenn die Zukunft gezeigt haben sollte, dass sein Schritt für ihn ein guter war. Bis dahin gilt: Er hat sich aus einer schönen Mannschaft herausgerissen.