Dortmund.
Herbstmeister Borussia Dortmund ist weiter auf bestem Weg, den Hinrunden-Rekord des FC Bayern zu knacken. Für einen Leistungsträger war es das vorerst letzte Heimspiel.
Zwei Borussen glänzten einmal mehr bei ihrem letzten Auftritt im Jahr 2010 im Signal Iduna Park: Shinji Kagawa und Jakub Blaszczykowski.
Im Presseraum des BVB waren am Samstagabend noch mehr japanische Journalisten als in den Wochen und Monaten zuvor. Kein Wunder: Für Shinji Kagawa war es der vorerst letzte Auftritt in Dortmund. Zu Beginn der Bundesliga-Rückrunde weilt der Japaner mit seiner Nationalmannschaft bei der Asien-Meisterschaft in Katar (7. bis 29. Januar) und fehlt damit dem BVB in bis zu drei Rückrunden-Duellen. Seinen Landsleute und den vielen BVB-Fans präsentierte sich der Japaner, der am Ende mit den meisten Torschüssen aller Spieler notiert wurde, noch einmal mit Einsatzwillen und mit einem Tor.
„Kuba“ zahlt Vertrauen zurück
Schon nach fünf Minuten wollten die schwarzgelben Fans das erste Mal jubeln: Ein Kagawa-Schuss ging aber denkbar knapp am Tor vorbei. Den brillanten Spielzug, der zu der ersten guten Torchance des Spiels führte, hatte Jakub Blaszczykowski mit einem schönen Sololauf und einer zielgenauen Flanke auf Lucas Barrios eingeleitet. Blaszczykowski ersetzte, wie schon beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach, Kevin Großkreutz in der Startelf und zahlte das von Jürgen Klopp in ihn gesetzte Vertrauen zurück.
„Kuba“, gerade erst als Polens Fußballer des Jahres ausgezeichnet, forderte von Anfang an die Bälle und mischte auf der rechten Seite mit seinen dynamischen Antritten immer wieder die Werder-Defensive auf. Vor allem mit Außenverteidiger Petri Pasanen fuhr der Pole immer wieder Karussell.
„Den macht auch nicht jeder“
Der BVB-Mittelfeldmann, der am Dienstag seinen 25. Geburtstag feiert, war dann auch Vorbereiter beim 2:0 in der 70. Minute, einer polnisch-japanischen Kooperation: Blaszczykowski marschierte energisch durchs Mittelfeld und ballerte dann aufs Werder-Tor. „Das hat er überragend gemacht“, lobte Trainer Jürgen Klopp die Aktion. Allerdings parierte Nationaltorwart Tim Wiese den Schuss. Der Abpraller landete bei Shinji Kagawa, der den Ball, durchaus artistisch, über den Scheitel von Robert Lewandowski ins Tor schoss.
„Den macht auch nicht jeder“, fand Klopp. „Den Ball volley zu nehmen war kein Problem. Ich musste nur konzentriert sein. Ich wusste, dann geht er rein“, erklärte Shinji Kagawa. Für den Japaner, der gegen Werder Bremen die meisten Ballkontakte aller Borussen hatte, war es bereits der achte Saisontreffer. Er ist damit nicht nur der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Bundesliga, sondern hat klubintern auch zum Dortmunder Berufs-Torjäger Lucas Barrios aufgeschlossen.