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Borussia Dortmund zieht weiter einsam seine Kreise an der Tabellenspitze. Mit 2:0 setzte sich der Tabellenführer glücklich aber verdient gegen Werder Bremen durch.

Sie können glänzen, sie können zaubern, sie können rennen – und sie können Arbeitssiege. Das 2:0 von Borussia Dortmund gegen Werder Bremen vor 80.720 Zuschauern im ausverkauften Stadion war bei weitem kein glanzvoller Sieg, doch auch diesen 14. Dreier der Saison fuhr das Team von Jürgen Klopp letztlich verdient ein. Nuri Sahin und Shinji Kagawa setzten mit ihren beiden Toren die einzigen Glanzpunkte in einer chancenarmen Partie.

Beim BVB war Lucas Barrios nach überstandener Kapselverletzung wieder mit von der Partie. Sein zuletzt erfolgreicher Vertreter Robert Lewandowski rückte auf die Bank. Jürgen Klopp setzte auf sein bewährtes 4-2-3-1-System, mit Kuba, Kagawa und Götze als offensive Dreierreihe. Bei den Gästen war Top-Stürmer Claudio Pizarro wieder mit von der Partie.

Beide Mannschaften begannen offensiv, mit Vorteilen für den BVB, der sofort verdeutlichte, dass es hier sehr schwierig für die Werderaner würde. Schon in der fünften Minute erspielten sich die Dortmunder die erste Großchance, als Kuba sich in der eigenen Hälfte erst bärenstark den Ball erkämpfte und ihn dann in einem unwiderstehlichen Sprint über 40 Meter erlief und auf Barrios flankte. Der Argentinier legte per Kopf auf Kagawa ab, der jedoch knapp am Kasten von Tim Wiese vorbeischoss.

Nur vier Minuten später war es tatsächlich so weit. Piszczek wurde kurz vor dem Bremer Strafraum gefoult, Freistoß für den BVB, halbrechte Position, rund 18 Meter – ein Tor mit Ansage. Das Publikum murmelte schon „oben rechts“ und genau dort schlug der Ball, von Nuri Sahin unhaltbar platziert, ein – 1:0 für den BVB.

Aggressiv agierende Dortmunder

In der Folgezeit fanden die Bremer überhaupt kein Mittel gegen gewohnt aggressiv agierende Dortmunder, die den Gegner frühzeitig in dessen Gegner attackierten und erst gar kein Angriffsspiel der Gäste aufkommen ließen. Und wenn die Bremer doch einmal durchkamen, verfingen sie sich schnell in der engmaschigen Dortmunder Defensive.

Bezeichnend für das Dortmunder Spiel eine Szene in der 26. Minute: Eine Bremer Ecke kann BVB-Keeper Roman Weidenfeller nur mit Mühe aus der Luft fischen, den heruntergefallenen Ball nimmt sofort ein Borusse auf und leitet einen Konter ein – keine Spur von Bremer Torgefahr.

Dortmund Shinji Kagawa (m.) im Dreikampf mit Bremens Dominik Schmidt (l.) und Torsten Frings.
Dortmund Shinji Kagawa (m.) im Dreikampf mit Bremens Dominik Schmidt (l.) und Torsten Frings.

Dabei mussten die Borussen nicht einmal großartig überzeugen, um die Bremer immer und immer wieder in Gefahr zu bringen. Mit ihrem üblichen Mix aus Laufbereitschaft, Aggressivität und spielerischem Können – allen voran der aktive und oft gefoulte Kagawa – setzen die Dortmunder den Gegner immer und immer wieder unter Druck. Fast alle zweiten Bälle landeten bei einem Schwarz-Gelben, die Bremer waren dauerhaft in die Defensive gedrängt. Bremens Claudio Pizarro fand nicht statt.

Allein Chancen blieben Mangelware. Dafür standen die Bremer zu tief, wodurch sie allerdings nicht nur das Spiel der Dortmunder erheblich störten, sondern auch ihr eigenes im Keim erstickten. Eine Spielweise, die Offensiv-Verfechter Thomas Schaaf nicht gefallen haben dürfte. Und wenn die Bremer einmal zu ihrem schnellen Offensivspiel fanden, scheiterten sie an eigenen Ungenauigkeiten. Bis zur 42. Minute, als den Werderanern der erste wirklich gelungene Angriff über eine schnelle Ballstafette mit Hunt und Bargfrede und Pizarro gelang. Danach war Pause.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Bremer, die gerne offensiv spielen würden, aber von starken Borussen in eine defensive Spielweise gedrängt werden, die ihnen gar nicht behagt. So suchten die Bremer ihr Heil verstärkt im Angriff und kamen in der 51. Minute sogleich zu ihrer bis dato ersten Torchance. Hunt schickte Pizarro in den Strafraum, doch der Peruaner legte sich den Ball im letzten Moment einen Tick zu weit vor, so dass der herausgeeilte Weidenfeller zur Stelle war. Pizarro erwischte dabei den Dortmunder Torwart noch mit dem Fuß und sah dafür berechtigterweise die gelbe Karte.

Shinji Kagawa staubte ab

Es entwickelte sich eine kleine Drangphase der Bremer mit einigen brenzligen Strafraumszenen vor Weidenfellers Tor. Alles in allem blieben die Bremer Angriffsversuche aber zu ungenau. Doch die Dortmunder verpassten den richtigen Zeitpunkt, das bisweilen schlampige Bremer Aufbauspiel mit dem 2:0 zu bestrafen. So entwickelte sich unnötigerweise eine offene Partie, in der sich die Bremer etwa ab der 50. Minute ein leichtes Übergewicht erspielen konnten und auch zu Chancen kamen. Vor allem Marko Marin zeigte sich stark verbessert und stellte die rechte Dortmunder Abwehrseite vor einige Prüfungen.

Erst mit der Hereinnahme von Robert Lewandowski für den wirkungslosen Luca Barrios in der 60. Minute kam wieder Schwung ins Dortmunder Spiel. Doch gefährlich blieben die Bremer, die in der 68. Minute die beste Chance des gesamten Spiels hatten. Der für Pizarro eingewechselte Sandro Wagner hatte Weidenfeller schon überwunden, doch mit geballtem Einsatz kratzten die Dortmunder den Ball erst von der Linie und beförderten ihn dann ins Toraus.

Nur drei Minuten später schlug der BVB dann schon fast unerwartet zu. Einen Bremer Ballverlust nutzte Kuba zum schnellen Gegenstoß, seinen Torschuss konnte Wiese noch parieren, doch Shinji Kagawa staubte aus spitzem Winkel ab – 2:0.