Freiburg.

Die meisten Kommentare gab es zu der kuriosesten Szene des Spiels.Jakub Blaszczykowski läuft allein auf das leere Freiburger Tor zu und schafft das Kunststück, aus neun Metern drüber zu schießen.

Zufriedene BVB-Profis durften sich nach dem verdienten Erfolg in Freiburg, dem siebten Dortmunder Auswärtssieg in Serie, feiern lassen. Am Mannschaftsbus gaben sie fleißig Autogramme. Nach kurzer Fahrt ging es im Flieger zurück nach Dortmund. Und am Abend wurde in der Westfalenmetropole, eher mehr als weniger, der beeindruckende Sieg gefeiert.

Vergessen waren die strittigen Szenen des Spiels. Zumindest fast. So die vor dem 1:0 durch Freiburg: Yacine Abdessaki bedrängte bei der Freistoß-Flanke am Rande des Fünf-Meter-Raums Torwart Roman Weidenfeller. „Das muss der Schiedsrichter pfeifen. Das geht nicht. Damit kann er ein Spiel entscheiden“, schimpfte Roman Weidenfeller. „In der Geschichte des Fußballs wurde solche Aktionen schon mal abgepfiffen“, sagte auch Jürgen Klopp. Dieser Pfiff blieb aber aus, das Unheil nahm seinen Lauf und der BVB geriet in Rückstand.

Auch über das 2:1 der Dortmunder wurde diskutiert. Als Lukasz Piszczek den Ball in Mitte flankte, stand am langen Pfosten Mario Götze im Abseits. Der Jungnationalspieler griff aber nicht ins Spielgeschehen ein. Blieb passiv. Vor ihm drückte Freiburgs Mensur Mujdza, mit dem Torjäger-Hauch von Lucas Barrios im Nacken, den Ball über die eigene Linie. Schiedsrichter Marco Fritz erkannte den Treffer an. Mit Recht.

Die meisten Kommentare gab es bei der kuriosesten Szene des Spiels. 86. Minute: Jakub Blaszczykowski läuft nach tollem Zuspiel allein auf das leere Freiburger Tor zu und schafft das Kunststück, aus neun Metern drüber zu schießen. Der Pole wäre danach am liebsten im Boden des Breisgaus verschwunden. „Shit happens, Hauptsache gewonnen“, sagte Robert Lewandowski. „Das passiert in der Kreisliga und in der Bundesliga“, zeigte sich auch Mitspieler Kevin Großkreutz gnädig. „Er hätten ihn einfach am Fuß ins Tor führen müssen“, erklärte Jürgen Klopp und erinnerte damit an eine BVB-Szene aus einem Spiel gegen den HSV, in dem Tomas Rosicky so ein Tor erzielt hatte. Klopp hatte aber auch den pädagogisch wertvollen Rat parat: „Wir werden die Szene im Training nächste Woche ein paar Mal nachstellen. Dann wird Kuba sehen, wir er ihn reinmachen kann.“ BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, von den Fans mit Sprechchören gefeiert, erinnerte sich an einen alten Borussen: „Frank Mill wird sich vor dem Fernseher gefreut haben. Kuba hat ihn mit diesem Ding auf der Liste der besten vergebenen BVB-Chancen von Platz 1 verdrängt.“