Dortmund. Borussia Dortmund will den Giganten Real Madrid stürzen. Kann das gelingen? Aus der Vergangenheit kann man einige Lehren ziehen.

Rationalität kann die schönsten Erlebnisse vermiesen. Am Samstagabend trifft Borussia Dortmund im Champions-League-Endspiel auf Real Madrid, der BVB kann Geschichte schreiben, Hundertausende würden die Mannschaft am nächsten Tag auf ihrem Triumphzug durch die Straßen der Stadt begleiten, die Erinnerungen daran an kommende Generationen weitertragen. Das klingt zu schön, um wahr zu sein.

Denn es gibt eben eine ellenlange Liste an Dingen, die gegen die Sensation sprechen: zu gut ist Real individuell besetzt, zu abgezockt ist diese Mannschaft. Was dennoch Hoffnung macht? Ein Blick in die Geschichte.

FC Porto triumphiert auf Schalke: Wie der BVB ein Außenseiter

Im Jahr 2004 waren die Königlichen noch die Galaktischen. In England sprudelte langsam die Kohle. Die italienische Liga hatte zwei, drei All-Star-Teams zu bieten. Und wer gewann am Ende den Henkelpott? Der chronische Außenseiter FC Porto.

Sieger 2004: Der FC Porto in der Arena auf Schalke.
Sieger 2004: Der FC Porto in der Arena auf Schalke. © firo | firo

Ein Jahr später: Die AC Mailand führte schon 3:0 gegen den FC Liverpool, ehe eine legendäre Aufholjagd der Reds begann. Im Elfmeterschießen gewann Liverpool. Lehre Nummer zwei: niemals aufgeben.

BVB: Vielleicht ist Ex-Schalker Roberto di Matteo ein Vorbild

Roberto di Matteo? Ein Name, der viele Schalker zusammenzucken lässt. Als der Trainer in Gelsenkirchen anheuerte (und später scheiterte), konnte er in seiner Vita einen Königsklassen-Erfolg vorweisen. Mit dem FC Chelsea war das im Jahr 2012. Da verdarb er mit einer ultradefensiven Taktik den Münchenern das Finale dahoam. Lehre Nummer drei: Zauberfußball wird nicht benötigt. Angreifer entscheiden Spiele – Verteidiger aber über Titel. Und die präsentierten sich in Dortmund zuletzt in exzellenter Verfassung.

2012: Roberto di Matteo (links) und Chelsea-Legende John Terry nach dem Triumph 2012.
2012: Roberto di Matteo (links) und Chelsea-Legende John Terry nach dem Triumph 2012. © firo Sportphoto | firo Sportphoto/back page images

Porto, Mailand, London. So weit ins Ausland braucht man eigentlich nicht zu schauen, der Blick in die eigene Historie reicht. 1997 besiegten die Dortmunder im Finale von München Juventus Turin. Die Bianconeri hatten denselben Stellenwert im europäischen Fußball wie heute Real, waren ein Gigant – den der BVB stürzen konnte.

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