Dortmund. Borussia Dortmund hat durch den Einzug in das Champions-League-Finale viel Geld verdient. Einiges soll in den BVB-Kader fließen.

Die Nachwehen des Champions-League-Finaleinzuges von Borussia Dortmund waren auch am Mittwochmorgen spürbar – in Paris, wo die Profis bis in die frühen Morgenstunden den Erfolg über Paris Saint-Germain (1:0) feierten, auf andere Weise als in Deutschland. An der Düsseldorfer Börse legte die Aktie der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA um mehr als neun Prozent zu, dazu gab der Verein eine erhöhte Gewinnprognose ab. Der BVB rechnet nun mit einem Konzernüberschuss von 40 bis 50 Millionen Euro (bisher 33 bis 43 Millionen Euro) für das Geschäftsjahr 2023/24.

+++ BVB: Champions-League-Effekt bringt Dortmund mehr als Geld +++

Denn das gebuchte Ticket nach Wembley hat nicht nur für eine Menge Prestige aus sportlicher Sicht gesorgt, sondern auch Millionen in die Kassen des Klubs gespült. 15,5 Millionen Euro Prämie erhält der BVB dafür aus dem Topf der Europäischen Fußball-Union (Uefa). Ein Triumph in London würde weitere 4,5 Millionen Euro einbringen, selbst eine Niederlage nur etwas weniger. Sollte der Klub am Ende gar den Henkelpott in die Luft stemmen, wäre er für den Super Cup am 14. August 2024 in Warschau qualifiziert. In diesem Duell trifft der Champions-League-Sieger auf den Europa-League-Gewinner. Startgeld: 3,5 Millionen Euro. Siegerprämie: eine Million Euro extra.

BVB hat einige Kader-Baustellen

Schon jetzt haben die Dortmunder in dieser Europapokal-Saison 74,1 Millionen Euro erspielt. Und mehr lockt: Die Qualifikation für die Champions League (etwa 50 Millionen Euro) für das kommende Jahr ist genauso sicher wie die Teilnahme an der Klub-WM (konservativ geschätzte 40 Millionen Euro). Kann der neue Sport-Geschäftsführer Lars Ricken (47) im Sommer auf große Shopping-Tour gehen, um Kader-Baustellen (spielstarker Sechser, Außenverteidiger, Stürmer) zu schließen?

Der neue BVB-Geschäftsführer für den Bereich Sport: Lars Ricken.
Der neue BVB-Geschäftsführer für den Bereich Sport: Lars Ricken. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Nur teilweise, und das macht die Kader-Optimierung zu einer großen Herausforderung. Den gesamten Betrag wird der BVB nicht reininvestieren, exklusive Spielerverkäufe dürften es eher rund 50 Millionen Euro sein. Der Grund: Mit vielen der aufgelisteten Einnahmen, etwa für die Königsklassen-Qualifikation, hat Dortmund ohnehin gerechnet.

BVB: Keine Verkäufe der Kategorie Bellingham

Ein Bonus sind nur die Prämien aus der laufenden Champions-League-Saison. Eigentlich sollen die Kaderkosten, die in den vergangenen Jahren in die Höhe geschossen sind, wieder gesenkt werden. Finanziert werden konnte die Mannschaft nämlich nur dank Abgängen wie etwa Jude Bellingham zu Real Madrid, die hohe Summen eingebracht haben. Und solche Verkäufe im dreistelligen Millionen-Bereich sind derzeit nicht absehbar.

Marco Reus (l.) wird den BVB im Sommer verlassen, Jadon Sanchos Zukunft ist noch ungeklärt.
Marco Reus (l.) wird den BVB im Sommer verlassen, Jadon Sanchos Zukunft ist noch ungeklärt. © Getty Images | MATTHIAS HANGST

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