Paris. Borussia Dortmund sieht heute auf der Couch zu, wenn der heute der CL-Endspiel-Gegner ermittelt wird. Eine Revance ist möglich.

Nur eine Frage blieb am Ende dieses langen Champions-League-Abends offen: Wer wird Borussia Dortmunds Gegner? Denn am Mittwoch, da steht ja das zweite Halbfinale in der Königsklasse an. Bayern München spielt bei Real Madrid, beide Klubs haben das Selbstverständnis nach Wembley zu springen - und sind dann im Endspiel um den Henkelpott gegen den BVB natürlicher Favorit.

So oder so sind die Dortmunder Außenseiter, egal wer nun zu ihnen ins Finale vorstößt. Real hat den womöglich klangvollsten Namen im Weltfußball. Mit den Bayern würde sich der BVB ein deutsches Prestige-Duell liefern. „Ehrlich gesagt ist es mir egal“, antwortete Sportdirektor Sebastian Kehl auf die Frage nach dem Wunschgegner für Wembley und stand damit stellvertretend für die Einschätzung der BVB-Profis, die durch die Mixed-Zone liefen.

BVB kann gegen Bayern Revanche für 2013 nehmen

Aber Kehl gab noch eine Tendenz. „Vor ein paar Tagen habe ich gesagt, dass mir die Bayern auch gefallen würden, weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass wir noch eine Rechnung offen haben.“
2013 war Kehl noch als Spieler dabei, als der BVB den Münchenern kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit mit 1:2 unterlag. Der Traum vom Henkelpott platzte nach einer fulminanten Saison in der Königsklasse, die das Wunder von Malaga und Robert Lewandowskis Show im Halbfinale gegen Madrid bot, in den letzten Minuten der Saison.

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Zwei Profis von damals stehen nach wie vor im Dortmunder Kader. Mats Hummels, der in Paris wieder mal den Fels in der Verteidigungsbrandung gab. Und Marco Reus, der am 1. Juni ein kleines Fußballmärchen schreiben könnte. Der 34-Jährige gilt als Unvollendeter, weil er zwar zweimal Pokalsieger wurde mit dem BVB, an der Schale und auch am Henkelpott vor elf Jahren knapp vorbeischrammte. Am Ende der Saison wird er seinen Herzensklub verlassen, ausgerechnet in seinem letzten Spiel könnte er Champions-League-Sieger werden.

BVB wird von Fans für das Finale motiviert

Reus stand am Dienstagabend im Gästeblock, als der Dortmunder Vorsänger vor ihm eine klare Ansage Richtung Mannschaft machte. „Eines ist klar“, rief er ins Megafon. „Wer zweimal gegen Paris Saint-Germain gewinnt, der schlägt auch die scheiß Bayern oder Real Madrid.“ Reus grinste nur.

„Wir haben gegen große Mannschaften gespielt und gegen alle gewonnen“, meinte Kapitän Emre Can. „Wir werden auf jeden Fall bereit sein.“

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