Paris. Borussia Dortmund steht im Champions-League-Finale. Kapitän Emre Can nimmt sich diejenigen vor, die den BVB abgeschrieben hatten.

Dass dieser Weg kein gewöhnlicher gewesen ist, darauf wies auch Emre Can nochmal hin, als er als letzter Profi von Borussia Dortmund in der Mixed-Zone des Pariser Prinzenparks stand. Vor acht Monaten hatte man an selber Stelle noch in tief enttäuschte Gesichter geblickt, Paris Saint-Germain hatte den Dortmundern im Champions-League-Gruppenspiel eine Lehrstunde (0:2) erteilt. Und spätestens nach dem torlosen Remis im folgenden Heimspiel gegen die AC Mailand war dem BVB nicht mehr zuzutrauen, ins Achtelfinale zu springen – und erst recht nicht, sich für das Finale von Wembley zu qualifizieren, was ihm am Dienstagabend beim 1:0 im Halbfinal-Rückspiel so eindrucksvoll gelungen ist.

Der BVB-Reporter

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    „Nach dem zweiten Spieltag hat niemand hat uns geglaubt, wir hatten einen Punkt“, erinnerte der Kapitän. „Aber wir haben an uns geglaubt, das war das wichtige. Das ist der Grund, warum wir hier stehen. Das haben wir uns verdient“, lobte der Mittelfeldspieler, der seiner Mannschaft einen „Riesenrespekt“ zollte.

    BVB musste viel Kritik einstecken, jetzt teilt Can aus

    Viel war das Team kritisiert worden in dieser Saison. Und auch Can als Kapitän hatte einiges abbekommen. Es nagte an Can, der die Gelegenheit nutzte, um zum Gegenschlag gegen seine Kritiker auszuholen. „Ich kann offen sagen: Die können jetzt auch mal die Schnauze halten“, pflaumte er. Nun ins Finale eingezogen zu sein sei „100 Prozent“ Genugtuung. Man sah ihm an: Da war einiges an Druck abgefallen vom gebürtigen Frankfurter.

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    Dann ging der 30-Jährige auch schnell wieder zum Positiven über. „Wenn nicht heute, wann dann“, gab der Kapitän den Party-Plan für die folgende Nacht aus. Er setzte dabei große Stücke auf Alexander Meyer. „Ganz weit oben“, sei dieser. Warum? „Die zweiten Torhüter haben immer einen Knacks – aber einen positiven“, befand Can mit einem Augenzwinkern.

    +++ Finale gegen den BVB: Toni Kroos stichelt gegen Dortmund +++

    Der BVB trifft im Finale auf Real Madrid. Einen Wunschgegner hatte Can ohnehin nicht, „Das ist egal, wir haben gegen große Mannschaften gespielt und gegen alle gewonnen“, meinte Can. „Wir werden auf jeden Fall bereit sein.“