Dortmund. Gegen Gladbach startete der BVB grottenschlecht, drehte die Partie aber. Das hatte viel mit Marco Reus zu tun. Die Einzelkritik
Gregor Kobel: Musste früh eingreifen beim Netz-Schuss aus spitzem Winkel (3.), musste dann zweimal den Ball aus dem Netz holen, ohne eingreifen zu können (13., 28.). Danach kaum noch gefordert und stets auf der Höhe. Note: 3
Julian Ryerson: Wäre er nach Kilometergeld bezahlt worden, wäre das gut für ihn und schlecht für den BVB gewesen. Gut für den BVB waren seine energischen Vorstöße über die rechte Seite, etwa bei seiner Flanke auf Füllkrug (52.), schlecht war, dass Gladbach über jene rechte Seite in der ersten halben Stunde oft gefährlich wurde. Aber eben auch nur in jenen ersten 30 Minuten. Einmal aber hatte er noch Glück, als er unter einer Flanke durchsprang und N‘Goumou hinter ihm den Ball verspringen ließ (72.). Note: 3
Mats Hummels: Anfangs Teil einer Abwehrkette, die diesen Namen nicht verdiente. Beim 0:1 stand er zu weit außen und ließ seinen Nebenmann mit zu viel Raum und zu vielen Gegenspielern allein (13.). Beim 0:2 ließ er sich vom Torschützen Koné mit simpler Körpertäuschung düpieren (28.). Biss sich dann in die Partie, gewann Zweikämpfe, eroberte Bälle mit Vorstößen und schlug mehrere herrliche lange Bälle auf Reus (39., 73.). Note: 4
BVB-Verteidiger Bensebaini leitet Treffer von Bynoe-Gittens ein
Nico Schlotterbeck: Beim 0:1 allein gegen zwei Gegenspieler, da konnte er schlecht Zugriff bekommen (13.). Danach ganz gut in der Partie, fing so manchen Gladbacher Angriff ab - etwa in der 60. Minute gegen den fast schon enteilten Cvancara. Note: 3
Rami Bensebaini: In den ersten Minuten führte er ein paar knackige Defensivzweikämpfe, danach lief er manches Mal hinterher, bis er sich gegen Ende der ersten Halbzeit wieder fing. Sein starker langer Ball auf Bynoe-Gittens leitete das 2:2 ein (32.). Im zweiten Durchgang riegelte er seine Seite sicher ab. Note: 3
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Emre Can: Bei den Pleiten gegen Bayern und Stuttgart wurde der verletzte Kapitän sehnlich vermisst, nun kehrte er zurück. Zunächst aber lief er im Zentrum nur hinterher, nicht zuletzt beim 0:1 (13.). So ging das eine halbe Stunde lang, dann hatte er wie alle Dortmunder endlich Zugang zum Spiel gefunden, dann war aber auch Gladbach sichtlich angeschlagen durch die hergeschenkte Führung, und vieles ging leichter von der Hand. Note: 4
Marcel Sabitzer (bis 45.): Machte beim 0:1 falsch, was man nur falsch machen konnte: Stand erst in der Abwehrkette, anstatt im Sechserraum Druck auf Pléa zu machen. Rückte dann heraus, als der den Pass spielte und ermöglichte es so dem Torschützen Reitz, frei durchzulaufen (13.). Vor dem 0:2 vom Torschützen Pléa ausgewackelt (28.). Stand dann nach einem Konter immerhin goldrichtig und versenkte Brandts Flankenball volley im Tor (30.). Insgesamt aber ein ganz schwacher Auftritt, der mit einer Auswechslung zur Pause endete. Note: 4,5
BVB-Offensive macht gutes Spiel
Julian Brandt: Ganz starke Szene unmittelbar nach dem 0:2, als er beim Konter an Wöber vorbeilief und dem Torschützen Sabitzer butterweich servierte (30.). Danach war er wie alle Dortmunder deutlich besser im Spiel als zuvor und an vielen guten Kombinationen beteiligt. Note: 3,5
Marco Reus (bis 90.+4): Seine Balleroberung am eigenen Strafraum leitete das 1:2 ein (30.), seine Balleroberung am gegnerischen Strafraum leitete das 3:2 ein (45.) - so erwartet man das von einem Führungsspieler. Selbst aber äußerst unglücklich bei seinen Top-Torchancen: Erst versprang ihm in bester Position der Ball (39.), dann scheiterte er frei vor Nicolas am Gladbacher Torhüter (45.+3), später setzte er einen direkten Freistoß an die Latte (55.). Note: 2
Jamie Bynoe-Gittens: Auf der linken Seite ein steter Gefahrenherd, auch wenn er sich noch deutlich zu oft festrannte - hin und wieder auch in gefährlicher Position. Legte Bensebainis langen Ball mit dem Kopf präzise für Füllkrug ab (32.) und schlenzte den Ball ebenso präzise von der Strafraumgrenze zur 3:2-Führung ins Tor (45.). Danach zu schludrig mit den Chancen, die sich ihm boten - und mit dem eigenen Ballbesitz, leitete mit Fehlpässen den einen oder anderen Gladbacher Angriff ein. Note: 2,5
Niclas Füllkrug: Lange war der Stürmer vorne komplett abgemeldet, als aber die Bälle endlich kamen, schlug er eiskalt zu: Erst streichelte er den Ball mit dem Außenrist sehenswert ins lange Eck (32.), dann steckte er mit viel Übersicht durch auf Bynoe Gittens (45.) und dann bediente er Reus stark - doch der vergab (45.+3). Scheiterte später per Kopf an Nicolas (52.). Note: 2
Malen trifft mit dem Schlusspfiff zum Endstand
Giovanni Reyna (ab 46.): Kam für Sabitzer und war deutlich besser im Spiel, ohne dem Ergebnis jedoch Entscheidendes hinzuzufügen. Note: 3,5
Salih Özcan (ab 67.): Kam für Can und bleibt wegen der zu geringen Spielzeit ohne Note.
Donyell Malen (ab 67.): Kam für Bynoe-Gittens. Ohne Note, auch wenn er die Partie mit der allerletzten Aktion entschied: Die Gladbacher waren noch einmal für einen Eckball weit aufgerückt, er schnappte sich den Ball und lief durch ins leere Tor.
Youssoufa Moukoko (ab 75.): Kam für Füllkrug. Ohne Note
Marius Wolf (ab 90.+4): Kam für Reus. Ohne Note