Essen. Das Trainer-Experiment beim FC Bayern ist krachend gescheitert. Nutznießer ist der BVB, der die besten Karten im Titelkampf hat. Ein Kommentar.
Wer bei Sportsendungen auch in der Werbepause aufmerksam ist, kann in diesen Tagen einen Spot bemerken, in dem eine Achterbahn durchs Stadion des FC Bayern rast – was aktuell erstaunlich gut zu den aktuellen Ereignissen in der Bundesliga passt. Diese Saison ist bislang ein einziges Auf und Ab mit scharfen Wendungen und wilden Richtungswechseln, dazu gibt es viel Geschrei – und den einen oder anderen Teilnehmer, dem das alles furchtbar auf den Magen schlägt.
Der Zerfall des FC Bayern nimmt immer größere Dimensionen an
Und damit sind wir bei der Führungsriege des FC Bayern, bei Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic. Ihre Entscheidung, Trainer Julian Nagelsmann zu entlassen, als die Bayern noch die Chance aufs Triple hatten, wurde zum Rohrkrepierer: raus aus der Champions League, raus aus dem DFB-Pokal, und die zunächst eroberte Tabellenführung wieder verloren – mit einem dramatisch schlechten Auftritt in Mainz. Wäre es unter Nagelsmann besser gelaufen? Weiß man nicht. Wäre es schlechter gelaufen? Sicher nicht. Man darf gespannt sein, welche Konsequenzen die aktuelle Krise für die Klubführung haben wird.
Einstweilen profitiert die Konkurrenz vom Münchener Chaos, allen voran Borussia Dortmund. Der BVB hat es nun selbst in der Hand, sich nach elf Jahren endlich wieder den großen Traum von der Meisterschaft zu erfüllen, zumal das Restprogramm keine unüberwindbaren Hürden enthält. Allerdings ist das Achterbahnfahren durchaus auch eine Dortmunder Spezialität, allein diese Woche brachte ja eine absurde Wendung: eben noch zu blöd für den Titel und jetzt doch ganz oben. Auf der Achterbahn geht es von dort schnell wieder runter, das kennt man auch beim BVB. Diesmal aber kann es anders laufen, diesmal muss es anders laufen angesichts der Ausgangslage.
BVB muss aus früheren Rückschlägen lernen
Wenn die Dortmunder beweisen, dass der Lerneffekt aus den vergangenen Rückschlägen länger anhält als nur für ein Spiel, wenn sie weiter derart konzentriert auftreten wie beim 4:0 gegen Frankfurt, wird es etwas werden mit dem Traum von der Meisterschaft – egal, wie die Münchener Achterbahnfahrt weitergeht.
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