Dortmund. Borussia Dortmund zeigte vor allem in der Offensive beim 6:1 gegen den 1. FC Köln eine Gala-Vorstellung. Die BVB-Einzelkritik.
Alexander Meyer: Hatte wenig zu tun – und leistete sich in diesen wenigen Situationen den einen oder anderen Wackler. Ließ Adamyans Schuss an den Pfosten springen (21.), wehrte dann Selkes Versuch unglücklich nach vorne ab und sah auch beim Nachschuss nicht gut aus (42.). Note: 4
BVB-Kapitän Marco Reus wird bei Frage zu seiner Zukunft deutlich
Marius Wolf: Der Allrounder wurde am Freitag für das DFB-Team nominiert und darf sich womöglich bald Nationalspieler nennen – und spielte auch so. Leitete das 1:0 mit gutem Pass zwischen die Linien auf Malen ein und schob auch ansonsten viel über rechts an.Note: 2,5
Niklas Süle: Nicht allzu intensiv gefordert gegen schwache Kölner. Stark sein Zuspiel vor dem 4:0 auf Malen (36.). Weniger gut, dass er sich beim 1:4 zu spät dorthin begab, wo es brenzlig wurde (42.) – die wesentlichen Fehler aber lagen anderswo. Note: 2,5
Nico Schlotterbeck: Leistete sich ein paar Nachlässigkeiten, die die Kölner aber kaum einmal so ausnutzten wie beim 1:4, als er den Torschützen Selke einfach ziehen ließ (42.). Im zweiten Abschnitt deutlich sicherer – allerdings auch kaum noch gefordert. Note: 3,5
Julian Ryerson (bis 79.): Er ist ein überragender Kämpfer, aber nicht unbedingt ein überragender Fußballer. Das wusste man vorher, das zeigte er auch gegen Köln. Vor dem 1:4 ungeschickt im Stellungsspiel (42.). Nach vorne weit weniger wirkungsvoll als sein Gegenüber Wolf. Note: 3,5
Mahmoud Dahoud (bis 79.): Vertrat den gelbgesperrten Emre Can und machte das sehr ordentlich. Aufmerksam in der Defensive, eroberte viele Bälle mit gutem Stellungsspiel. Weil er konsequent seine Position hielt und sich um die Balance des BVB-Spiels verdient machte, blieben offensive Szenen zunächst Mangelware – sein schöner Freistoß ans Lattenkreuz hätte aber einen Treffer verdient gehabt (69.). Note: 2,5
Marco Reus (bis 72.): Was er machte, hatte Hand und Fuß – wie sein trockener Schuss zum 3:0 (32.) und sein eiskalter Abschluss zum 6:1 (70.). Er genehmigte sich aber auch ausgedehnte schöpferische Pausen, andere hatten deutlich mehr Einfluss aufs Spiel. An einem solchen Nachmittag darf man dann auch mal sagen: Das kluge Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Note: 2
Jude Bellingham: Man merkte zwar, dass seine Knieprobleme ihn etwas einschränken – das hinderte ihn aber nicht daran, die Partie entscheidend zu beeinflussen: Sein Dribbling samt Steilpass auf Guerreiro leitete das 2:0 ein (17.), sein Chip auf Malen das 3:0 (32.). Note: 2,5
Raphael Guerreiro: Die Entscheidung vor einer Woche, den Linksverteidiger ins Mittelfeldzentrum zu beordern, war aus der Personalnot geboren – sie war aber dennoch eine ziemlich gute. Der Edeltechniker war an drei Toren beteiligt, er traf erst selbst (15.) und legte dann zweimal klug auf (17., 32.). Ein ganz starker Auftritt. Note: 1
Donyell Malen (bis 72.): Sein wohl bester Auftritt für den BVB gegen einen allerdings auch sehr dankbaren Gegner. Tunnelte Chabot und bediente dann Guerriero – das führte zum 1:0 (15.). Hatte auch vor dem 3:0 die Füße entscheidend mit drin (32.) und schoss das 4:0 gleich selbst – unter freundlicher Mithilfe von FC-Torhüter Schwäbe (36.). Und später legte er noch das 6:1 durch Reus auf (70.) – ein ziemlich gelungener Arbeitstag für einen Offensivspieler. Note: 1,5
Sebastien Haller (bis 72.): Schloss im Stile eines Torjägers sicher ab, als er frei vor dem Tor auftauchte (17.), staubte dann im Stile eines Torjägers ab (69.) – es waren aber erst seine Treffer Nummer zwei und drei für den BVB. War nicht nur in diesen Momenten deutlich besser ins Dortmunder Spiel eingebunden als zuletzt so oft – aber nach wie vor fehlen ihm nach langer Pause Dynamik und Spritzigkeit. Note: 2
Thomas Meunier (ab 72.): Kam für Malen und bleibt wegen zu geringer Spielzeit ohne Note.
Giovanni Reyna (ab 72.): Kam für Reus. Ohne Note
Anthony Modeste (ab 72.): Kam für Haller. Ohne Note
Mats Hummels (ab 79.): Kam für Dahoud. Ohne Note
Tom Rothe (ab 79.): Kam für Ryerson. Ohne Note