London. Borussia Dortmund ist aus der Champions League ausgeschieden. Nach dem Spiel war die Aufregung über den Strafstoß weiterhin groß.
Bitterer Abend für Borussia Dortmund: Durch die 0:2-Niederlage beim FC Chelsea - die erste Pleite im Jahr 2023 - ist der BVB aus der Champions League ausgeschieden. Raheem Sterling vor und Kai Havertz nach der Pause sorgten für die beiden Treffer für die "Blues". Havertz traf dabei per Strafstoß - und diese Szene sorgte sowohl auf dem Platz als auch später nach dem Spiel für riesige Aufregung bei den Dortmundern.
Der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie hatte nach Intervention des Video-Assistenten (VAR) auf den Punkt gezeigt, nachdem Marius Wolf aus kurzer Distanz den Ball an die abgespreizte Hand bekam. Havertz trat an - und schoss das Leder zunächst an den Pfosten. Glück für den BVB, dachten zunächst alle. Doch kurz darauf meldete sich erneut der VAR, denn bei der Ausführung des deutschen Nationalspielers standen mehrere Spieler bereits im Strafraum - unter anderem auch Salih Özcan, der den vom Pfosten abprallenden Ball klärte. Deshalb entschied sich Makkelie für eine Wiederholung des Strafstoßes und diesmal verwandelte Havertz souverän.
BVB-Berater Matthias Sammer fühlt sich erneut benachteiligt
Nach der Partie zeigte sich Amazon-Prime-Experte Matthias Sammer entsetzt über die Entscheidung des Unparteiischen. Der 55-Jährige, der beim BVB auch als externer Berater tätig ist, wütete: "Die Wiederholung ist ein handfester Skandal." Nicht zum ersten Mal in dieser Saison sei der BVB in der Champions League benachteiligt worden, er erinnerte dabei auch an die Ampelkarte für Emre Can beim Gastspiel bei Manchester City.
Ob es korrekt war, den Strafstoß zu wiederholen, ist nicht leicht zu beantworten. Die Entscheidung des Schiedsrichters ansich war zwar kleinlich, aber korrekt. Denn auch wenn ein Chelsea-Spieler als Erster in den Sechzehner lief, spielt das bei der Bewertung keine Rolle, wenn auch BVB-Profis in den Strafraum laufen. Hätte Havertz den ersten Versuch getroffen, hätte der Strafstoß auch wiederholt werden müssen. Die Basis für die Entscheidung aber, das Eingreifen des Videoschiedsrichters entsprach aber wohl nicht den Regeln.
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Can spricht von einem arroganten Schiedsrichter
BVB-Profi Emre Can wollte in dieser Hinsicht allerdings auch nichts wissen. Auch er war im Interview bei Amazon Prime im Nachgang der Partie gewaltig angefressen - und ließ seinem Schiedsrichter-Frust freien Lauf: "Er ist ein sehr arroganter Mensch", sagte er. Um Fassung bemüht war dagegen Trainer Edin Terzic. Er wollte nicht über die Entscheidungen des Schiedsrichters diskutieren.
Auch BVB-Boss Watzke äußert sich kritisch
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund warf dem niederländischen Fußball-Schiedsrichter Danny Makkelie nach dem Champions-League-Aus Selbstdarstellung und Arroganz vor. "Man hatte immer das schlechte Gefühl, dass er der wichtigste Mann auf dem Platz sein wollte", sagte Watzke dem SID am Mittwoch in London. "Gestik, Mimik - der Herr Makkelie hat sich wirklich gut gefallen. Und Fingerspitzengefühl war ein Fremdwort für ihn."