London. Der BVB ist am Dienstag gegen den FC Chelsea gefordert. Edin Terzic will sich vor dem Achtelfinal-Rückspiel nicht in die Karten schauen lassen.

Edin Terzic wählte gleich die richtige Dimension, als er über Marco Reus sprach. Im schnelllebigen Fußballgeschäft sinkt die Verweildauer von Profis bei Vereinen immer mehr. Oft bleiben sie Jahre, manchmal nur Monate. Borussia Dortmunds Cheftrainer aber ist Reus‘ Stellenwert im Klub bewusst. Natürlich gäbe es „immer Überlegungen, dass er von Anfang an spielt“, sagte Terzic am Montagabend vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim FC Chelsea (21 Uhr/Prime) und ergänzte dann: „So wie im letzten Jahrzehnt.“

BVB-Kapitän Marco Reus kann immer noch Spiele entscheiden

Im Sommer 2012 war Reus zum BVB zurückgekehrt, erlebte bei seinem Herzensverein zwei Pokalsiege, aber auch schlimme Verletzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen, ihn daran hinderten etwa als Weltmeister 2014 aus Brasilien zurückzukehren. Noch immer ist der inzwischen 33-Jährige jemand, der ein Spiel alleine entscheiden kann, als Kapitän selbstverständlich auch ein Führungsspieler.

Aber seine Karriere neigt sich inzwischen dem Ende zu. Der Vertrag läuft zum Saisonende aus, Reus muss sich in den verbleibenden Wochen für einen neuen empfehlen, der nicht mehr so hoch datiert sein dürfte, wie sein jetziger. Klar, Reus ist wichtig für den BVB – andere inzwischen aber auch mindestens genauso viel, manche gar mehr.

BVB muss beim FC Chelsea 1:0-Vorsprung verteidigen

Und daher ist noch lange nicht klar, ob Reus am Dienstagabend von Anfang an dabei mithelfen wird, den 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel zu verteidigen. Mitte Februar in Dortmund schaute Reus 90 Minuten von der Bank zu, kleine Verletzungen hatten den Offensivspieler zuvor immer wieder zurückgeworfen, sodass sich Terzic entschied, Reus in der Englischen Woche draußen zu lassen.

Aber: „Häufig hat Marco nicht nur gute Leistungen gezeigt, sondern hatte auch entscheidenden Anteil an den Siegen, hat wichtige Tore gemacht“, betonte Terzic. Zuletzt traf Reus am Freitag gegen Leipzig per Foulelfmeter, den er sich zuvor selbst erarbeitet hatte. Auch in Bochum im Pokal-Achtelfinale gelang ihm der Treffer zum 2:1 – als Einwechselspieler, wie Terzic anmerkte. „Er ist ein extrem wichtiger Spieler. Wir wissen, dass wir jeden Spieler in den kommenden Wochen gebrauchen können“, so Terzic, der sich aber nicht in die Karten schauen lassen wollte.

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Eine Personalie aber verriet er trotzdem, als ihn ein norwegischer Journalist auf Julian Ryerson ansprach. Der nämlich fehlt ja gesperrt – und Terzic lieferte in der Antwort auch gleich die Begründung, warum ihn Raphael Guerreiro vertreten wird. Den Mini-Fauxpas aber lächelte der 40-jährige Trainer gekonnt weg.