Dortmund. Mit dem Sieg gegen Leipzig setzt der BVB ein Ausrufezeichen und zeigt sich als ernsthafter Titelkandidat. Es gibt nur einen Haken. Ein Kommentar.

Die Gesänge hat man so schon oft gehört, und natürlich schallten sie auch während Borussia Dortmunds Heimspiel gegen RB Leipzig durchs Stadion: „Wer wird Deutscher Meister? BVB Borussia!“ Klar, Fans singen gerne und schnell von der Meisterschaft – und meist vergeblich, wenn sie nicht gerade Anhänger des FC Bayern sind. Nach diesem fulminanten Freitagabend aber, nach diesem Sieg gegen den Tabellennachbarn RB Leipzig, muss man den BVB endgültig in den Rang eines ernsthaften Titelanwärters erheben. Dieser Sieg gegen einen starken Gegner ist ein Ausrufezeichen, auch wenn er am Ende unnötig knapp ausfiel.

BVB entscheidet gegen RB Leipzig mehr Duelle für sich

Dabei spielten die Dortmunder ihre Gäste gar nicht unbedingt an die Wand, es gab Phasen, da hatte Leipzig mehr von der Partie, ordentliche Chancen – und erzielte folgerichtig den Anschlusstreffer, der noch einmal für gewaltiges Zittern sorgte. Der BVB aber bestach durch konsequente Zweikampfführung, entschied deutlich mehr Duelle für sich. Das ist gegen eine giftige Mannschaft wie Leipzig nicht zwingend zu erwarten und zeigt, wie sich die Mannschaft weiterentwickelt hat. Zur schon immer vorhandenen spielerischen Klasse kommt nun der nötige Biss – und eine geradezu meisterliche Effizienz vor wie eine deutlich gestiegene Zielstrebigkeit in Richtung Tor.

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Der BVB des Jahres 2023 lässt sich nicht mehr aus der Bahn werfen von Gegnern, die galliger auftreten – weil es kaum noch Gegner gibt, die galliger auftreten. Und weil die Mannschaft ganz bei sich ist, weil sie an sich und an ihr Spiel glaubt und das gegen alle Widerstände stoisch herunterspielt. Das mag nicht immer schön sein, es ist aber unbedingt erfolgsversprechend. Nur einen Haken gibt es bei all der Dortmunder Herrlichkeit: Es ist erst Anfang März. So früh im Jahr werden Titel nicht vergeben – sondern allenfalls verspielt.