Dortmund. Mit Julian Brandt, Nico Schulz, Emre Can und Thorgan Hazard wollte Borussia Dortmund einst angreifen. Die Erwartungen wurden nicht erfüllt.

Ein Sprung zurück in den Sommer 2019, damals regierte Angela Merkel, Corona war für die meisten ein Getränk und Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hatte sich zuvor die Meisterschaft auf groteske Art und Weise vom FC Bayern aus der Hand reißen lassen.

BVB sprach 2019 vom Titel

Nun aber sollte sich etwas ändern, um endlich mal nach 34 Spieltagen ganz oben zu thronen. Die Verantwortlichen investierten, sprachen sogar vom Titel. Julian Brandt, Thorgan Hazard und Nico Schulz kamen. Wenig später wurde die Rückkehr von Mats Hummels eingefädelt, im Winter wurde der Kader durch Erling Haaland und Emre Can weiter aufgewertet. Das musste doch funktionieren.

Nun ja. Am Ende der Saison betrug der Rückstand auf die Bayern 13 Punkte. Gähn. Wieder nichts.

Die Verträge beim BVB gelten bis 2024

Das Einkaufsjahr 2019 sollte die nötige Titelreife verleihen, stattdessen verbindet man mit den Spielern, klammert man den Abwehrchef Hummels und den längst zu Manchester City abgewanderten Superstar Haaland aus, lediglich die Wankelmütigkeit des Klubs. Oder geht da noch was?

Nico Schulz verdient beim BVB viel Geld, wird aber nicht mehr gebraucht.
Nico Schulz verdient beim BVB viel Geld, wird aber nicht mehr gebraucht. © firo

Am Donnerstag sitzt Trainer Edin Terzic vor den Journalisten und Journalistinnen und spricht vor dem Topspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den SC Freiburg mehrfach über jene, die damals gekommen sind und die gerade unterschiedliche Wege einschlagen. Thorgan Hazard und Nico Schulz sind außen vor, Julian Brandt und Emre Can sind wichtig wie lange nicht; alle vier besitzen einen Vertrag bis 2024.

Große sportliche Fußspuren werden Hazard und Schulz trotzdem wohl nicht mehr in Dortmund hinterlassen. Hazard wurde in der vergangenen Woche für ein halbes Jahr an die PSV Eindhoven verliehen. „Er fühlt sich gut mit diesem Schritt“, berichtet Terzic.

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Schulz gehört zwar noch zum Kader, spielen lässt ihn der Trainer jedoch nicht. Der 29-Jährige soll sich schon lange einen neuen Klub suchen, nur findet sich keiner, der bereit ist, den ehemaligen Nationalspieler zu übernehmen. Und auf sein Gehalt von knapp acht Millionen Euro möchte der Linksverteidiger nicht verzichten.

Endlich auch Härte beim BVB

Auch Julian Brandt begleiteten die Zweifel in vielen Phasen. Ein Techniker, dem die Überzeugung fehle, so lauteten die Vorwürfe. Mittlerweile aber hat der 26-Jährige einen Schritt nach vorne gemacht. „Die Entwicklung freut uns. Sie ist nicht nur spielerisch, sondern auch im physischen Bereich. Uns freut die Härte, die er nun in sein Spiel mit einbringt“, sagt Edin Terzic.

Brandt duckt sich nicht mehr weg, wenn Zweikämpfe geführt werden müssen. Er arbeitet, grätscht und gehört gleichzeitig zu den Profis im Dortmunder Kader, die ein Spiel durch einen Pass verändern können. Zwei Tore hat er in den ersten drei Spielen nach der Winterpause vorbereitet.

Julian Brandt und Emre Can wieder wichtig für Borussia Dortmund

Beim 2:0-Erfolg in Leverkusen bewegte sich Brandt auf der Außenbahn, Emre Can gab den alleinigen Sechser. Überzeugend. Willensstark. „Emre nimmt die Rolle sehr gut an, geht vorneweg, ist zweikampfstark, am Boden und in der Luft. Er macht es auch an der Kugel richtig gut. Er hat seine Chance am Sonntag genutzt. Er ist ein wichtiger Spieler“, sagt Edin Terzic.

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29 Jahre alt ist Can, er hat schon beim FC Bayern, beim FC Liverpool, bei Juventus Turin gespielt, als junger Fußball galt er als das vielversprechendste Talent in seiner Generation. Doch in Dortmund wirkte er oft zu aufgedreht, zu übermütig, seinen Platz in der Nationalmannschaft hat er verloren. Die bisherige Saison sei für ihn persönlich nicht zufriedenstellend gewesen, die Rolle als alleiniger Sechser liege ihm aber sehr. „Wenn ich das Spiel vor mir habe, wenn ich mich beim Aufbau hinten reinfallen lasse – das gefällt mir“, meint Emre Can.

Vielleicht geht da noch was.