Frankfurt. Der BVB fährt einen ganz wichtigen Dreier ein. Bei Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt gewinnt Dortmund glücklich mit 2:1. Die Analyse.
Die Bilder kamen sehr bekannt vor, ähnliche Szenen wie diese hatte man in der laufenden Saison schon oft gesehen: Jude Bellingham sprintete dorthin, wo die Fans von Borussia Dortmund standen, warf sich auf den Boden und ließ sich feiern – dieses Mal für seinen Treffer zum 2:1 gegen Eintracht Frankfurt, der letztlich der entscheidende war.
2:1 (1:1) hieß es am Ende für den BVB dank dieses Treffers – und das, obwohl Bellingham wie auch seine Mitspieler keine gute Auswärtspartie am Main bestritten hatte. Mindestens ein Unentschieden hatte sich die Eintracht verdient, die über weite Strecken die spielerisch und kämpferisch überzeugendere Leistung bot. Doch der BVB hatte wieder einmal einen glänzend aufgelegten Gregor Kobel im Tor, der seiner Mannschaft den Sieg festhielt.
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Frankfurt - BVB 1:2
Es war von Beginn an ein Spiel mit großer Intensität, was auch nicht wirklich verwundert, wenn die Eintracht beteiligt ist. Rasant ging es hin und her, wobei es öfter hin ging – hin zum BVB-Tor nämlich. Schon nach vier Minuten musste Mats Hummels gegen Jesper Lindström retten – und es sollte nicht die letzte gute Tat des Abwehrchefs bleiben.
Doch auch der BVB hatte ordentliche Offensivszenen: Donyell Malens Schuss wurde zur Ecke geblockt, die anschließende Hereingabe erwischte Nico Schlotterbeck am langen Pfosten mit dem Kopf, konnte den Ball aber nicht mehr aufs Tor bringen (8.). Der beste Dortmunder Angriff vor der Pause brachte dann auch gleich die Führung: Salih Özcan spielte lang und diagonal auf die linke Seite, Malen ging erstaunlich leicht an Tuta vorbei und gab nach innen, wo Julian Brandt ganz viel Platz hatte. Ballannahme, Blick, Schuss – und der Ball flutschte durch die Beine von Eintracht-Torhüter Kevin Trapp ins Tor (21.).
Das aber warf die Eintracht nicht aus der Bahn, die Hessen spielten weiter schnell und direkt nach vorne – und machten sich die Aussetzer in der Dortmunder Hintermannschaft zunutze, wo Nico Schlotterbeck keinen guten Tag erwischte und man Thorgan Hazard ansah, dass er normalerweise kein Linksverteidiger ist. Hummels wehrte einen Ball zu kurz ab, Randal Kolo Muani tanzte Bellingham aus, ließ Özcan aussteigen und bediente Daichi Kamada, der von der Strafraumgrenze zum 1:1 traf (26.).
Kein Elfmeter: Großes Glück für den BVB
Danach herrschte im Minutentakt Aufregung im BVB-Strafraum – vor allem, als Schlotterbecks Befreiungsschlag von Mario Götze geblockt wurde, der Ball zu Kolo Munai sprang, der erst Mats Hummels und dann Gregor Kobel überlupfte – aber mitansehen musste, wie der Ball vom Pfosten zurück ins Feld sprang. Großes Glück für Dortmund – vor allem, weil Schiedsrichter Sascha Stegemann unmittelbar danach dann ein klares Stoßen von Karim Adeyemi gegen Lindström nicht mit Elfmeter bestrafte, weil er ein Frankfurter Vergehen gesehen haben wollte (42.).
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Aber der BVB hat eben viele feine Fußballer, die mit einer einzigen Aktion ein Spiel auf den Kopf stellen können: Süle spielte auf Moukoko, der leitete mit einem Kontakt weiter auf Bellingham. Und der Engländer, bis dahin gar nicht im Spiel, tanzte noch Tuta aus und traf zum 2:1 (52.).
Ruhe bekam der BVB aber auch danach nicht ins Spiel: Özcan vertändelte den Ball am eigenen Strafraum als letzter Mann, Kobel rettete stark gegen Kolo Muani und Götzes Nachschuss klärte Schlotterbeck auf der Linie (57.). Und wenig später musste Kobel schon wieder gegen den frei durchgelaufenen Lindström halten (58.). Und dann half wieder Schiedsrichter Stegemann, der den Elfmeterpfiff verweigerte, als Kobel mit erhobenem Knie in Götze rasselte (59.). Und kurz darauf musste der Torhüter wieder gegen Kolo Muani retten (62.).
BVB-Trainer Terzic hatte da schon mit einem Dreifachwechsel reagiert: Emre Can, Anthony Modeste und Giovanni Reyna ersetzten Brandt, Moukoko und Malen (61.). Besser wurde das Dortmunder Spiel dadurch nicht, die Eintracht blieb am Drücker, belagerte den BVB-Strafraum permanent – fand die entscheidende Lücke aber nicht mehr.
BVB wieder auf einem Champions-League-Rang
Und so standen am Ende drei äußerst glückliche Punkte für den BVB – aber auch drei äußerst wichtige: Dank des Siegs ziehen die Schwarz-Gelben an den Frankfurtern vorbei, sind zumindest bis Sonntag Tabellendritter und werden zum Ende des Spieltags in jedem Fall wieder auf einem Champions-League-Rang liegen.