Dortmund. BVB-Torhüter Gregor Kobel sicherte mit einem gehaltenen Elfmeter das 0:0 gegen Manchester City und bescherte Dortmund eine ungewohnte Erfahrung.

Nein, es waren keine hilfreichen Tipps, die Schiedsrichter Davide Massa in jener 58. Minute parat hatte, er flüsterte Borussia Dortmunds Torhüter Gregor Kobel nicht etwa die Ecke ein, in die Riyad Mahrez, der Flügelstürmer von Manchester City, seinen Strafstoß gleich schießen würde. „Als Torhüter müssen wir inzwischen ja sehr aufpassen, dass wir auf der Linie bleiben und die meisten Schiedsrichter erinnern einen vorher noch einmal daran“, erklärte Kobel nach dem Spiel – und schob gleich nach, dass diese strenge Regelauslegung „sehr hart“ sei: „Es ist ja so schon schwer, als Torwart einen Elfmeter zu halten.“

BVB zieht vorzeitig ins Achtelfinale ein

Aber es ist möglich, dass hatte der Schweizer zuvor ja bewiesen. Er war nach rechts gesprungen und dorthin war auch der von Mahrez getretene Ball geflogen. So blieb es beim 0:0 zwischen dem BVB und City, was nicht nur ein Achtungserfolg gegen die derzeit wohl beste Klubmannschaft der Welt war, sondern den Dortmundern auch den vorzeitigen Achtelfinaleinzug sicherte. Er sei „glücklich, dass ich der Mannschaft geholfen habe, sich heute zu belohnen“, sagte ein strahlender Kobel später. „Wir haben erneut ein super Spiel gemacht, sehr diszipliniert verteidigt, toll gekämpft.“

Bejubelt seinen gehaltenen Elfmeter: BVB-Torwart Gregor Kobel.
Bejubelt seinen gehaltenen Elfmeter: BVB-Torwart Gregor Kobel. © firo | firo

Und im richtigen Moment die richtige Ecke geahnt. Vom Schiedsrichter war ja kein entscheidender Tipp gekommen, auch auf Statistiken zum Schützen Mahrez hatte sich Kobel nicht verlassen. „Ich habe mich heute sehr spontan für eine Ecke entschieden und versucht, auf mein Gefühl zu hören“, sagte der BVB-Torhüter. Das klappte gut, was den Schwarz-Gelben und ihren Fans ein seltenes Glücksgefühl bescherte: Ganze drei Elfmeter führten gegen BVB-Torhüter in den vergangenen zehn Jahren nicht zum Gegentor: Ein einziges Mal, im Oktober 2019, parierte Kobels Vorgänger Roman Bürki, davor war es Roman Weidenfeller in den Jahren 2014 und 2013. „Dann wurde es ja Zeit“, meinte Kobel grinsend. Er selbst hatte in der Vorsaison zwar einen Strafstoß abgewehrt - aber der Nachschuss war dann doch im Tor gelandet.

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Der Elfmeter war zudem der erste Schuss, den er gegen City hatte parieren müssen, und das nach knapp einer Stunde. Die norwegische Tormaschine Erling Haaland stand da schon gar nicht mehr auf dem Platz, er war nach der ersten Halbzeit ausgewechselt worden – nachdem die BVB-Innenverteidiger Mats Hummels und Nico Schlotterbeck ihn und die anderen City-Angreifer meist aus dem Spiel genommen hatten. „Ich hatte mich auf ein paar mehr Schüsse auf mein Tor vorbereitet“, räumte Kobel ein. „Aber es ist natürlich schön, wenn die Vorderleute so einen guten Job machen, dass ich nicht gebraucht werde.“

Bis zu jener 58. Minute, als der Torhüter tat, was BVB-Torhüter sonst fast nie tun – und so das Weiterkommen sicherte.