Dortmund. Im Revierderby gegen Schalke muss Marco Reus verletzt vom Platz getragen werden. Doch es gibt Hoffnung, dass die Blessur nicht allzu schwer ist.

Sebastian Kehl atmete einmal tief durch. „Ich kann noch nichts Genaues sagen, was die Ausfallzeit betrifft“, meinte der Sportdirektor von Borussia Dortmund dann. Es ging natürlich um Marco Reus und um die bitteren Szenen, die sich nach nicht einmal einer halben Stunde des Revierderbys gegen Schalke 04 um den BVB-Kapitän abgespielt hatten: Nach einem Zweikampf hatte Reus versucht, über den am Boden liegenden Florian Flick zu steigen, diesen dabei gestreift und war dadurch unglücklich aufgekommen – so dass er mit dem rechten Fuß übel umknickte.

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BVB: Reus-Verletzung "ein absoluter Wermutstropfen"

Reus blieb liegen, wurde minutenlang behandelt und dann mit einer Trage vom Platz getragen. „Das war ein absoluter Wermutstropfen“, sagte Mitspieler Julian Brandt, nachdem der schwer erkämpfte 1:0 (0:0)-Sieg gegen den Revierrivalen besiegelt war. „Wir hätten den Sieg gerne mit ihm gefeiert.“

Reus‘ Fehlen bei der Siegesfeier allerdings war das geringste Problem, die Sorge ist nun, dass der seit Wochen stark aufspielende Angreifer dem BVB länger fehlt – und auch die Weltmeisterschaft inKatar verpasst, die in gut zwei Monaten beginnt. „Sicherlich werden die Bänder verletzt sein“, sagte Kehl. „Dennoch müssen wir weitere Untersuchungen abwarten, heute und vielleicht auch morgen. Wir hoffen trotzdem für ihn und uns, dass er nicht so lange ausfällt.“

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Denn erstens wird Reus im Dortmunder Spiel derzeit dringend gebraucht, er ist der Strukturgeber für das Offensivspiel. Und zweitens wäre eine erneute schwere Verletzung und das WM-Aus gerade bei Reus tragisch. Denn schon die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien verpasste er, weil er sich am Tag vor der Abreise in einem Testspiel die Syndesmose riss. 2016 waren es hartnäckige Adduktorenprobleme, die ihn die Teilnahme an der Europameisterschaft kosteten. 2018 war er bei der WM in Russland dabei und musste das peinliche Vorrundenaus aus nächster Nähe erleben. 2021 setzte er dann freiwillig aus, um seinem strapazierten Körper eine dringend nötige Pause zu geben.

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BVB ist bei Marco Reus vorsichtig optimistisch

„Leider haben wir das in der Vergangenheit bei Marco schon öfter gehabt“, sagte Kehl. „Ich wünsche ihm, dass es nicht so schlimm ist, ich hoffe, dass er Glück hat – das hätte er sich verdient.“ Tatsächlich ist man in Dortmund vorsichtig optimistisch, dass die Verletzung nicht allzu schwer ist, dass Marco Reus nicht allzu lange fehlt und die WM ein Thema für ihn bleibt – genauer aber wird man das erst in den kommenden Tagen wissen.