Berlin. Borussia Dortmund hat den Rückstand auf Bayern München auf sechs Zähler verkürzt. Der BVB gewann bei Union Berlin am Sonntagnachmittag 3:0.

Kritik prasselte in dieser Spielzeit schon häufig auf Marco Reus ein, am Sonntagnachmittag hat der Kapitän von Borussia Dortmund allerdings bewiesen, dass er Spiele für seine Mannschaft noch entscheiden kann. Der 32-Jährige erzielte zwei Tore beim 3:0 (2:0)-Erfolg des BVB bei Union Berlin, Raphael Guerreiro nutzte einen Abpraller für den dritten Treffer (71.). Die Dortmunder festigen durch den Erfolg den zweiten Platz und rücken wieder auf sechs Punkte an den Tabellenführer FC Bayern ran.

Reus zeigte wieder einmal, dass er sich im Zentrum wohler fühlt

Marco Reus half in Berlin, dass Marco Rose die taktische Ausrichtung nach dem schmerzhaften 2:5 gegen Bayer Leverkusen veränderte. Der Trainer stellte Axel Witsel als zweiten Mann auf die Sechs, um Mahmoud Dahoud im Mittelfeld zu helfen. Reus wiederum rückte ins Zentrum, indem er sich wohlerfühlt, was er eindrücklich unter Beweis stellen sollte. Weil Marius Wolf und Thomas Meunier fehlten, musste Manuel Akanji auf der rechten Seite der Viererkette aushelfen. Die Innenverteidigung bildeten Mats Hummels und Dan-Axel Zagadou. Stürmer Erling Haaland konnte aufgrund einer Muskelverletzung nicht mithelfen.

Auch interessant

Allzu sehr wurde der Norweger nicht vermisst, denn der Borussia gelang es auch so, die Berliner Defensive ins Schwanken zu bringen. Nach einem gemächlichen Start näherten sich die Dortmunder langsam dem Tor an. Erst drehte sich Donyell Malen im gegnerischen Sechzehnmeterraum an den Berlinern vorbei, sein Schuss geriet jedoch zu zaghaft (16.). Zwei Minuten später wurschtelte sich diesmal Marco Reus durch den Sechzehnmeterraum, vertändelte dabei den Ball. Doch Dahoud schaltete schnell, passte zurück auf Reus, der Torhüter Andreas Luthe, lange Jahre die Nummer eins beim VfL Bochum, keine Abwehrchance ließ.

Reus grüßt nach seinem zweiten Treffer die Berliner Fans

Die Führung half dem BVB. Kurz danach verpasste es der Unioner Taiwo Awoniyi zwar, einen Kopfball aus kurzer Entfernung ins Tor zu drücken (20.), die Borussia war nun jedoch angekommen in dieser Partie. Die Defensive wirkte stabil, die Offensive bot kein Spektakel, bestach aber durch Effektivität. Wie in der 25. Minute, als Zagadou auf Malen spielte, der Robin Knoche abschüttelte, sich um Bastian Oczipka herumrangelte und den Ball im Fallen noch auf Reus spitzelte. Der Kapitän sauste an Luthe vorbei, erzielte sein zweites Tor und grüßte kurz die Unioner Fans, die ihn bei fast jeder Aktion auspfiffen, indem er sich einen Finger ans Ohr hielt.

Jetzt nahmen die Turbulenzen zu. In der 35. Minute tauchte der ehemalige Schalker Oczipka plötzlich frei vor Dortmunds Torhüter Gregor Kobel auf, der ihm allerdings den Weg zum Tor versperrte. In der 36. Minute tunnelte Malen Gegenspieler Knoche, scheiterte jedoch mit einem Heber an Luthe. In der 41. Minute schleuderte sich Christopher Trimmel im letzten Moment in einen Schuss von Malen.

Möhwalds Treffer zählt nach Video-Ansicht der Bilder nicht

Kurz nach der Halbzeit schlenzte Oczipka einen Freistoß in Dortmunds Sechzehnmeterraum und der BVB hatte Glück, dass Grischa Prömel zu verwundert war über den Platz, den er hatte (47.). Union hatte diese Partie noch lange nicht abgeschenkt. Sheraldo Becker zielte bei einem Fernschuss etwas zu hoch (53.). Sven Michel verpasste den Anschlusstreffer nur knapp (65.).

Auch interessant

Dann wuchtete sich Jude Bellingham über die linke Seite, passte auf Malen, der an Luthe scheiterte. Guerreiro nutzte den Abpraller allerdings für die Entscheidung (71.). Kurz kochte die Stimmung noch einmal hoch, das Kopfball-Tor von Kevin Möhwald (73.) wurde durch den Videobeweis zurückgenommen, weil Berlins Anthony Ujah seinen Ellenbogen im Zweikampf genutzt hatte. So blieb der BVB ohne Gegentor – eine Seltenheit in dieser Saison.

Union Berlin gegen BVB: Hier gibt es den Live-Ticker zum Nachlesen:

Union Berlin - BVB