Dortmund. Youssoufa Moukoko spielt beim BVB derzeit kaum eine Rolle, wohl auch nicht gegen Union Berlin. Eine Leihe könnte ihm Einsatzzeiten einbringen.

Wenn die Karriere von Youssoufa Moukoko nach Plan verlaufen würde, dann müsste sich der 17-Jährige eigentlich gerade in einer Phase befinden, in der er eine enorme Bedeutung für Borussia Dortmund einnimmt. Erling Haaland fehlt weiterhin aufgrund einer Muskelverletzung, ein Platz im Sturm wäre also frei, doch aller Voraussicht nach sitzt Moukoko beim Auswärtsspiel gegen Union Berlin an diesem Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) trotzdem nur auf der Bank.

Denn es ruckelt derzeit in der Karriere des großen Talents, das mit riesigen Erwartungen umgehen muss. Wie geht es weiter?

Hoffnung auf eine „große Zukunft“

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Bislang darf Moukoko unter Trainer Marco Rose meist nur zuschauen, Verletzungen haben ihn zusätzlich zurückgeworfen. „Wir wünschen uns, dass er eine große Zukunft hat“, sagt Rose. Der Angreifer sei in einer guten Verfassung. „Wir werden schauen, inwieweit wir ihn reinschmeißen.“ Allerdings habe man schon gemerkt, dass Moukoko in dem einen oder anderen Zweikampf noch zu leicht sei. „Er muss sich durchbeißen, das ist klar. Er ist 17 Jahre und jeder verlangt, dass er im ersten Jahr voll durchstartet. Die Dinge entwickeln sich manchmal so.“ Aber: „Wir haben die Verantwortung, so einen jungen Spieler zum Spielen zu bringen.“

Allerdings sammelt Youssoufa Moukoko trotzdem kaum Einsatzminuten. An Erling Haaland kommt der Angreifer nicht vorbei, zudem steht ihm Donyell Malen im Weg, selbst Steffen Tigges wird Moukoko häufig vorgezogen. Der Vertrag des deutschen U21-Nationalspielers läuft in Dortmund bis 2023, die Verantwortlichen wollen verlängern.

Moukokos BVB-Situation: Berater ist besorgt

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Moukokos Berater Patrick Williams beklagte jedoch gegenüber der Bild-Zeitung: „Ja, er ist durch Verletzungen in dieser Saison immer wieder ein bisschen zurückgeworfen worden. Ja, die Konkurrenz beim BVB ist natürlich groß. Aber die Spielzeit, die er in der jetzigen Phase seiner Karriere braucht, bekommt er in Dortmund derzeit kaum. Da machen wir uns natürlich Gedanken, was das Beste für die Zukunft ist.“ Gut möglich, dass Moukoko seinen Vertrag zwar verlängert, er aber am Sommer an einen Verein verliehen wird, der ihm Spielpraxis garantiert.

Aufgewachsen ist der Angreifer in Kamerun, erst 2014 zog er zum Vater nach Deutschland. Zunächst präsentierte er sein Talent beim FC St. Pauli, 2016 wechselte er in die Jugendabteilung des BVB, erzielte ein Tor nach dem anderen. Einen Tag nach seinem 16. Geburtstag debütierte er als bislang jüngster Fußballer in der Bundesliga.

Erinnerungen an das erste Tor für den BVB

Seitdem aber lässt sich die Erfolgsgeschichte nicht einfach so weiterschreiben. In dieser Spielzeit schwächten Moukoko eine Augenentzündung und ein Muskelfaserriss. Vor allem zeigte sich in der Hinrunde beim Spiel in Mönchengladbach (0:1), als der Angreifer beginnen durfte, wie viel ihm fehlt, um sich gegen die Verteidiger der Bundesliga zu behaupten. Etwas, das sich auch im Training beobachten lässt.

Dafür hat Youssoufa Moukoko besondere Erinnerung an Union Berlin, im Dezember 2020 gelang ihm hier sein erstes Tor als Profi. Im Interview mit dieser Redaktion erzählt er einmal, dass jeder gesehen habe, wie glücklich er in diesem Moment gewesen sei. „Ich habe die Arme hochgerissen, ich bin aus mir rausgekommen. Ich habe bis fünf Uhr morgens nicht geschlafen, ich habe mir die Szene im Internet immer wieder angeschaut. Unglaublich viele Leute haben sich gemeldet. Das hat mein Selbstvertrauen enorm gesteigert, das hat mir zusätzlich Energie gegeben.“

Seitdem sind mehr als zwölf Monate vergangen. Und wenn der immer noch so junge Fußballer nun wieder das Stadion von Union Berlin betreten wird, weiß er längst, dass der Weg nach oben nicht immer nach Plan verläuft.