Dortmund. Der BVB schlittert durch die Saison. Die Mannschaft kassiert zu viele Gegentore. Und eine Entwicklung unter Marco Rose lässt sich nicht erkennen.
Es bleibt bemerkenswert, dass Marco Rose neben dem Platz immer die Haltung zeigt, die er von seinen Spielern auf dem Rasen fordert, wenn er die vielen BVB-Enttäuschungen in dieser Spielzeit einordnen soll. Er sei Teil dieser Gruppe, antwortete er nach der 2:5-Niederlage gegen Bayer Leverkusen auf die Frage, ob er sich von seiner Mannschaft im Stich gelassen gefühlt habe.
Trotzdem muss dieser bittere Nachmittag den Trainer getroffen haben. Im Vorfeld hatte er mehrfach ein konsequenteres Zweikampfverhalten gefordert, hatte davon berichtet, wie intensiv in den zwei spielfreien Wochen gearbeitet worden sei. Und dann folgte ein Auftritt, der an das 0:4 in der Champions League bei Ajax Amsterdam erinnerte.
Der BVB taumelt weiterhin durch die Spielzeit, die Mannschaft bleibt ein Rätsel.
BVB hat schon 36 Gegentore kassiert
36 Gegentore stehen in der Bilanz des Vereins mit den großen Ambitionen - zu viele für die Ansprüche des Klubs (wobei Leverkusen auch nur zwei weniger schlucken musste). Und es fehlen die Fortschritte unter Rose. Dem 45-Jährigen schwebt ein Fußball vor, in dem seine Mannschaft vorwärts verteidigt, die Gegner also in deren eigener Hälfte attackiert. Es gab Spiele, in denen dies geklappt hat (etwa das 5:1 gegen Freiburg). Jedoch viel mehr Momente, in denen sich andere Vereine zu einfach aus der vermeintlichen Umklammerung lösen konnten.
Marco Rose musste einen komplizierten Start bewältigen, immer wieder an der Startelf werkeln aufgrund der vielen Verletzten. In der Liga hat er geschafft, die Borussia ziemlich ungefährdet in den Champions-League-Rängen zu halten, die Rückschläge in der Königsklasse und im DFB-Pokal schmerzen jedoch.
BVB fehlt es an Dominanz
Drei von fünf Pflichtspiele hat der BVB in der Rückrunde für sich entschieden. Das klingt passabel, allerdings benötigte die Elf für die Erfolge gegen Frankfurt und Hoffenheim eine Menge Glück. Weiterhin fehlt es an Dominanz. Es braucht daher Fortschritte, wenn in der Europa League, dem Wettbewerb, in dem ein Titel noch möglich ist, tatsächlich eine besondere Geschichte geschrieben werden soll.