Frankfurt. Der BVB taumelte bei Eintracht Frankfurt. Doch die Dortmunder drehten die Partie durch ein wunderbares Tor von Mahmoud Dahoud. Der Spielbericht.
Mo Dahoud (hier die Einzelkritik) stand fast reglos an der Strafraumgrenze – das aber nur für wenige Sekunden. Dann begruben ihn seine Mitspieler unter einer ekstatischen schwarz-gelben Jubeltraube. Denn der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund hatte kurz vor Schluss dafür gesorgt, dass der BVB ein schon verloren geglaubtes Spiel bei Eintracht Frankfurt dennoch gewann, sein Treffer bedeutete das 3:2 – nachdem die Dortmunder schon 0:2 zurückgelegen hatten. Und so wurde aus einem enttäuschenden ein äußerst erfreulicher Rückrundenstart: Der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München ist auf sechs Punkte verkürzt, der Meisterschaftskampf erfährt zumindest wieder einen Hauch Spannung.
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Auch zu Beginn hatte es gut ausgesehen. Der BVB kam gut hinein in die Partie und wurde gleich brandgefährlich: Mats Hummels schlug einen langen Ball auf Rechtsverteidiger Thomas Meunier, der die Kugel perfekt mitnahm und vom rechten Strafraumeck abzog. Der Ball wäre perfekt im langen Winkel eingeschlagen, aber Kevin Trapp lenkte ihn mit den Fingerspitzen noch zur Ecke (2.). Die Dortmunder richteten sich in der Folge in der Frankfurter Hälfte ein: Sie eroberten mit starkem Gegenpressing die Bälle früh, unterbanden jeden Spielaufbau der Eintracht, zogen die Gastgeber mit schnellem Passspiel auseinander – nur am letzten Zuspiel mangelte es. Dennoch: Die Gäste aus Westfalen hatten die Angelegenheit im Griff.
BVB verliert die Bälle, Eintracht Frankfurt dominiert
Bis zur 16. Minute: Da unterlief Julian Brandt ein unnötiger Fehlpass in der eigenen Hälfte. Emre Can ließ ein ungeschicktes Foulspiel folgen, das man sich gegen die Frankfurter mit ihren Standardspezialisten besser nicht leisten sollte. Der Beweis folgte auf dem Fuß: Filip Kostic schlug eine scharfe Flanke, Marco Reus tauchte unter dem Ball durch, Rafael Borré setzte sich im Zentrum gegen den zu passiven Jude Bellingham durch und lenkte den Ball aufs Tor. Gregor Kobel war mit den Fingerspitzen noch am Ball, konnte den Gegentreffer aber nicht verhindern.
Mehr Hingabe bei der Verteidigung des eigenen Tores hatte sich BVB-Trainer Marco Rose für die Rückrunde gewünscht – doch in dieser Szene fehlte diese bei viel zu vielen Schwarz-Gelben. Die zweite Forderung des Trainers: eine andere Haltung. Rückschläge sollten seine Spieler anstacheln statt aus der Bahn werfen. In Frankfurt aber war davon nichts zu sehen, mit dem Gegentreffer war es ein anderes Spiel. Nun verlor der BVB die Bälle früh und Frankfurt dominierte.
Thomas Meunier unterlief der nächste entscheidende Fehlpass, die Hintermannschaft konnte die nächste brandgefährliche Kostic-Flanke nicht klären – und Borré traf zum 2:0 für die Eintracht (24.). Und bis zur Pause hätte es noch schlimmer kommen können, doch Even Ndicka traf nur den Pfosten (29.) und Jesper Lindström schoss frei nur ans Außennetz, nachdem ihn Mahmoud Dahoud mit dem nächsten schlimmen Fehlpass in Szene gesetzt hatte (34.).
Die hochkarätige BVB-Offensive war inzwischen komplett abgemeldet, Erling Haaland fiel nur durch einen rüden Rempler gegen Martin Hinteregger auf, nach dem er so eben ohne Gelbe Karte Ecke davonkam. Und doch wären die Dortmunder noch vor dem Pausenpfiff fast zurück ins Spiel gekommen. Mats Hummels lenkte Julian Brandts Eckball per Kopf in Richtung Tor, wo Trapp wieder brillant hielt – und Donyell Malen setzte den Nachschuss aus kürzester Distanz an den Pfosten (45.+2).
Plötzlich trifft der BVB, Dortmund dreht auf
Nach der Pause aber war wieder die Eintracht am Drücker: Lindström lief auf und davon, tunnelte Can – und scheiterte aus kurzer Distanz mit schwachem Abschluss am stark reagierenden Gregor Kobel (47.). Die Dortmunder hatten nun zwar wieder mehr vom Ball, weil sich die Frankfurter weiter zurückzogen, erweckten aber nur selten den Anschein, als wollten sie mit Macht einen 0:2-Rückstand drehen, wurden nur selten so gefährlich wie nach knapp einer Stunde, als Haaland (62.) und Brandt (63.) das Tor knapp verfehlten.
Und dann fiel doch plötzlich der Anschlusstreffer: Der kurz zuvor für Brandt eingewechselte Thorgan Hazard erlief Haalands Steilpass und schob frei vor Trapp ein – das 1:2 und neue Hoffnung für den BVB (71.). Das Spiel wogte nun wild hin und her, der BVB lief mit Macht und zunehmender Verzweiflung an, die Eintracht ließ die eine oder andere Kontergelegenheit liegen.
Vieles, fast alles sah nach einem enttäuschenden Rückrundenstart aus Dortmunder Sicht aus. Dann flankte Meunier, dann köpfte Jude Bellingham – und es stand 2:2 (86.): Der BVB wollte mehr, er drückte aufs nächste Tor und er belohnte sich. Haaland wurde noch gestoppt, doch Dahoud nahm den Abpraller auf, dribbelte kurz und schlenzte vond er Strafraumgrenze. Direkt neben dem Pfosten schlug der Ball ein – und der Rest war schwarz-gelber Jubel.
Der BVB-Ticker zum Nachlesen
Eintracht Frankfurt - BVB 2:3
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