Berlin. Der BVB hat bei Hertha BSC 1:3 verloren. Die Defensive von Borussia Dortmund wackelte, die Offensive glänzte zu selten. Die Einzelkritik.

Der Titelkampf ist quasi entschieden, weil der BVB bei Hertha BSC 2:3 (1:0) verloren hat. Der Rückstand von Borussia Dortmund auf den Tabellenführer FC Bayern beträgt jetzt neun Punkte. Viele Dortmunder Profis enttäuschten in der Hauptstadt. Die Einzelkritik.

Marwin Hitz: Der 34-Jährige vertrat den erkälteten Gregor Kobel – und verhinderte schon früh ein Gegentor, indem er sich rechtzeitig auf den Rasen warf. Der Schweizer bewies zum größten Teil, dass sich die Dortmunder auf ihn verlassen können. Beim 1:1 hätte er sich allerdings entschlossener vor Belfodil aufbauen können. Note: 3,5

Thomas Meunier: Der Belgier scheint zwei Spielerpersönlichkeiten in sich zu tragen. Mal fällt er durch technische Mängel auf, mal streichelt er plötzlich den Ball zu seinen Mitspielern. Wie in Berlin. Zweimal leitete er großen Chancen von Marco Reus ein, überhaupt stellte Meunier als Rechtsverteidiger den Gastgeber zunächst vor große Probleme, weil er immer wieder nach vorne rückte. In der zweiten Halbzeit schaffte er dies nur noch selten. Note: 3,5

Marin Pongracic: Neben Witsel wackelte sich Pongracic durch die Partie. Kein leichter Abend für den Abwehrspieler, überzeugen konnte er nicht. Note: 4,5

Axel Witsel: Weil Mats Hummels erkältet fehlte, rückte Witsel in die Innenverteidigung. Zu Beginn wackelte die Defensive, nach der Führung stabilisierte sich die Viererkette bis zur Halbzeit. Nach der Pause zeigten sich jedoch beim Gegentor die Tempodefizite von Witsel, der mit dem Torschützen Belfodil nicht mithalten konnte. Zu wenig. Note: 4,5

Nico Schulz: Vermutlich wird er große Erleichterung verspürt haben, dass sein Fehler nicht zu einem Gegentor führte, weil Belfodil im Abseits stand. Die linke Dortmunder Seite strahlte an diesem Samstagabend deutlich weniger Gefahr aus als die rechte. Enttäuschend. Note: 5

Emre Can: Gemeinsam mit Dahoud hatte er zunächst Anteil daran, dass die Borussia im Laufe der Partie die Pressingversuche der Berliner immer besser umspielte. Allerdings gelang es Can und Dahoud in der zweiten Halbzeit nicht immer, die Lücken im Mittelfeld auszufüllen. Note: 4,5

Mahmoud Dahoud: Die Dortmunder Führung konnte nur fallen, weil Dahoud den Angriff einleitete. Die große Chance zum 2:2 vergab Dahoud (66.). Er konnte nicht verhindern, dass der Borussia das Spiel in der zweiten Halbzeit entglitt. Note: 4

Marco Reus (bis 58.): Der Kapitän hätte schon früh treffen können, wohl müssen. Erst scheiterte er an Torhüter Schwolow, dann köpfte er knapp links vorbei. Schon in der 58. Minute trottete er angeschlagen vom Platz, ein bitterer Abend. Note: 4,5

Julian Brandt (bis 83.): Zunächst wirkte es so, als würde Brandt weitere Argumente liefern, dass er sich zu dem Gewinner dieser Hinrunde entwickelt hat. Der 25-Jährige hauchte den Ball bei seinem Tor über Torhüter Schwolow. Dafür vermasselte er den entscheidenden Pass vor dem 1:3. Note: 4

Erling Haaland: Diesmal misslang dem Norweger einiges. Haaland verschluderte Pässe, verdribbelte sich. Trotzdem bereitete er Brandts Treffer vor, hatte dabei allerdings Glück. Einer seiner schwächeren Auftritte. Note: 4,5

Donyell Malen: Gelegentlich konnte man sich fragen, ob Malen auch in die Hauptstadt gereist war. Der Niederländer blieb unauffällig und unglücklich. Note: 5

Thorgan Hazard (ab 58.): Der Belgier versuchte viel, wenig gelang. Note: 4

Dan-Axel Zagadou (ab 71.): ohne Note

Marius Wolf (ab 71.): ohne Note

Raphael Guerreiro (ab 71.): ohne Note

Steffen Tigges (ab 83.): Der Stürmer verkürzte für den BVB, mehr gelang ihm jedoch nicht. Ohne Note.