Berlin. Borussia Dortmund gibt nach früher Führung beim 2:3 gegen Hertha BSC das Spiel in Berlin noch aus der Hand.

200 Fans unterstützten den BVB in Berlin, nur 5000 Zuschauer durften aufgrund der Corona-Pandemie ins Olympiastadion. Sie erlebten einen weiteren Rückschlag für Borussia Dortmund. Der Ruhrgebietsklub verlor gegen die Hertha 2:3 (0:1). Für die Borussia traf Julian Brandt (31.), aber Ishak Belfodil (51.) und Marco Richter (57./69.) drehten die Partie. Steffen Tigges verkürzte (83.). Der Rückstand des Tabellenzweiten auf den FC Bayern beträgt nun neun Punkte. Der Titelkampf scheint schon nach der Hinrunde quasi entschieden zu sein.

BVB-Trainer Rose muss erneut improvisieren

Dies lag auch daran, dass BVB-Trainer Marco Rose mal wieder improvisieren musste. Weil Torwart Gregor Kobel und Abwehrchef Mats Hummels ihre Erkältungen zu Hause auskurieren mussten. Marwin Hitz versuchte daher auf der Linie Gegentore zu verhindern, die Innenverteidigung bildeten Axel Witsel und Marin Pongracic.

Und beide hatten so ihre Probleme mit den Berlinern. Schon früh durfte Jurgen Ekkelenkamp im Dortmunder Sechzehnmeterraum abschließen, Hitz verhinderte Schlimmeres (6.). Nachdem Marco Reus zwei gute Gelegenheit ausließ (9./11.), köpfte Witsel Mitspieler Pongracic in der 15. Minute an den Kopf. Wieder landete der Ball bei Ekkelenkamp, der aus wenigen Metern scheiterte.

Kurz danach ertönte die Tormusik im Olympiastadion, Myziane Maolida hatte getroffen. Doch die Freude währte nur kurz. Videoassistent Pascal Müller legte Schiedsrichter Marco Fritz nahe, sich den Treffer noch einmal auf dem Bildschirm anzuschauen, weil Ishak Belfodil knapp im Abseits gestanden und Axel Witsel behindert hatte. Fritz nahm die Führung daher zurück. Zurecht.

Dortmund geht in Führung

So gingen die Dortmunder in Führung. Mahmoud Dahoud spielte auf Erling Haaland, der dribbelte und leitete den Ball etwas glücklich weiter auf Julian Brandt. Der Nationalspieler hauchte den Ball über Berlins Torhüter Alexander Schwolow (31.). Ein wunderbares Tor, das die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen veränderte. Die Borussia kontrollierte das Spiel nun, befreite sich regelmäßig aus der Umklammerung des Gegners. Axel Witsel erzielte ein Tor, stand dabei jedoch im Abseits (43.).

Große Löcher im Dortmunder Mittelfeld

Nach dem Halbzeitpfiff änderte sich das Geschehen wieder. Jetzt drückten die Berliner auf den Ausgleich. Im Dortmunder Mittelfeld klafften Löcher. Wie beim ersten Gegentor, als Vladimir Darida unbedrängt auf Ishak Belfodil passen konnte. Der Herthaner rannte und rannte, Axel Witsel hechelte hinterher, bis Belfodil den Ball an Hitz vorbei legte (51.). Jetzt entglitt dem BVB das Spiel. Nur kurz nach dem Ausgleich schaffte es die Elf von Rose nicht, den Ball zu kontrollieren. Marco Richter bedankte sich und traf aus rund 20 Metern (57.).

Die Hertha hatte die Partie gedreht – zu allem Überfluss musste Dortmunds Kapitän Marco Reus den Platz angeschlagen verlassen. Für ihn kam Thorgan Hazard (58.), der kurz danach traf, jedoch aus einer Abseitsposition heraus (61.). Wirklich systematisch kombinierten sich die Gäste nicht zu Angriffen, trotzdem hatte Mahmoud Dahoud den Ausgleich auf dem Fuß (66.).

Hätte Dahoud getroffen, hätte dieser Abend vielleicht einen anderen Verlauf genommen. Stattdessen blieben die Berliner in Führung und erhöhten diese nur drei Minuten später. Julian Brandt vertändelte den Ball. Erst entschärfte Hitz einen Schuss von Belfodil, dafür nutzte Richter den Abpraller für das 3:1 (69.). Der eingewechselte Steffen Tigges verkürzte, für den Ausgleich reichte es nicht mehr (83.).

Nach diesem Rückschlag sollte der BVB die Winterpause nutzen, um sich zu erholen. Am 8. Januar 2022 geht es weiter mit einem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt


Das Spiel zum Nachlesen im Live-Ticker:

Hertha - BVB