Dortmund. Der Vertrag von BVB-Profi Dan-Axel Zagadou läuft zum Saisonende aus. Trainer Marco Rose würde ihn gerne halten - bald soll es Klarheit geben.
Im anstehenden Transferwinter dürfte es bei Borussia Dortmund recht ruhig zugehen, der Sommer aber könnte kompliziert werden. Vermutlich wird auch dann die Corona-Pandemie noch eine Rolle spielen, wird im dritten Sommer in Serie auf die Preise und auf die Transferaktivitäten drücken. Sicher, ein paar verrückte Großtransfers wird es trotzdem geben - und auch da könnte der BVB involviert sein: Wenn nämlich Erling Haaland für mindestens 75 Millionen Euro den Klub verlässt und der BVB einen Nachfolger braucht.
Und auch in der Abwehr gilt es ein kompliziertes Puzzle zu puzzeln: Manuel Akanjis Vertrag läuft 2023 aus, schon bald muss also eine Grundsatzentscheidung fallen: verlängern - was der BVB anstrebt - oder verkaufen, um noch eine Ablöse zu generieren.
BVB-Trainer Rose mit ganz viel Lob
Noch drängender ist die Situation bei Dan-Axel Zagadou, sein Arbeitspapier endet bereits im kommenden Sommer. Und noch ist keine Einigkeit über eine weitere Zusammenarbeit erzielt. Trainer Marco Rose hat eine klare Haltung, wenn man ihn nach Zagadou fragt: "Ich würde es sehr begrüßen, wenn Dan-Axel Zagadou sich entscheidet, weiter bei Borussia Dortmund zu bleiben", sagt er - und singt dann ein wahres Loblied auf den 22-Jährigen: Ein "hervorragender Innenverteidiger mit sehr guten Anlagen" seid er, "physisch stark, mit Tempo, und einem ungaublich guten linken Fuß".
Dabei hat es gedauert, bis sich Rose tatsächlich selbst ein Bild vom Abwehrspieler machen konnte, denn Zagadou hat eine lange Leidenszeit hinter sich: Nach einer Knie-OP war er monatelang zum Zuschauen und zur Reha verdammt, erst im Oktober kehrte er endlich ins Mannschaftstraining zurück. Natürlich hatte es auch vorher Kontakt zwischen Spieler und Trainer gegeben. Zagadou erzählte im Sommertrainingslager in Bad Ragaz von Gesprächen mit Rose, in denen der seine Wertschätzung für Zagadou und dessen Spielweise zum Ausdruck brachte.
Zagadou überzeugte bei seinen Startelfeinsätzen
Die gemeinsame Arbeit auf dem Trainingsplatz bestätigte die positiven Worte dann ebenso wie die ersten Startelfeinsätze gegen Besiktas Istanbul, den VfL Bochum und Greuther Fürth. Zagadou spielte zwar noch nicht vollkommen fehlerfrei - was nach langer Pause auch nicht unbedingt zu erwarten war. Aber er beeindruckte mit jener Coolness, dem guten Stellungsspiel, dem sauberen Spielaufbau und der körperlichen Robustheit, die schon vor der langen Verletzungspause seine Stärken waren.
"Er kann das Spiel ankurbeln und deswegen ist die Position als Innenverteidiger ideal für ihn", lobt Rose. "Wenn er gesund bleibt, kann er uns noch in vielen Spielen weiterhelfen und eine hoffentlich große Zukunft haben." Der Trainer also wünscht sich die weitere Zusammenarbeit, auch der Klub und der Spieler können sich eine Vertragsverlängerung gut vorstellen.
Bald sollen die Gespräche intensiviert werden
Allerdings schaut man in Dortmund doch mit einiger Skepsis darauf, ob der bislang so verletzungsanfällige Körper des Abwehrhünen sich nun endlich als verlässlich erweist. Und Zagadou treibt die Frage um, wo er in der Abwehrhierarchie rangiert, ob ihm erst einmal nur die Rolle der Nummer drei hinter Akanji und Mats Hummels bleibt - oder ob ihm eine wichtigere Rolle winkt.
Einen Austausch zwischen dem BVB und Zagadous Berater hat es schon gegeben - und in nicht allzu ferner Zukunft soll intensiver besprochen werden, ob und wie es mit dem Abwehrspieler in Dortmund weitergeht.