Dortmund. Der DFB ermittelt gegen Jude Bellingham nach Kritik an Zwayer. Doch es kommt zunächst auf die Stellungnahme des BVB-Profis an. Ein Kommentar.
Kaum hatte der Deutsche Fußball-Bund verkündet, dass sein Kontrollausschuss gegen Jude Bellingham ermittelt, kochten im Netz die Reaktionen über – zumindest bei Fans von Borussia Dortmund. Ein Skandal sei das, eine Schande. Man müsse einem 18-Jährigen zugestehen, im emotionalen Überschwang übers Ziel hinauszuschießen, da solle der DFB ein Auge zudrücken – sonst mache er sich wieder einmal lächerlich.
Dabei lohnt es sich, einmal tief durchzuatmen und in Ruhe auf die Sachlage zu blicken. Denn noch ist nichts passiert. Es gibt kein Urteil gegen BVB-Profi Bellingham nach dessen harscher Kritik an Schiedsrichter Felix Zwayer, noch nicht einmal eine Anklage – nur Ermittlungen. Der Spieler muss nun eine Stellungnahme abgeben, und dann sehen wir, wie es weitergeht. Und dass es so gekommen ist, kann niemanden ernsthaft verwundern.
BVB-Profi Bellingham droht höchstwahrscheinlich eine Geldstrafe
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Denn der Kontrollausschuss soll frei von politischen Erwägungen operieren. Ob eine Ermittlung den DFB lächerlich machen könnte, darf keine Entscheidungsgrundlage sein – es geht allein um die Buchstaben des Regelwerks. Und da findet sich durchaus ein Anlass, Bellinghams Worte zu untersuchen. Denn der BVB-Profi hat nicht nur auf Zwayers aktenkundige Verwicklung in den Wettskandal um Robert Hoyzer hingewiesen, was möglicherweise unproblematisch wäre. Bellingham hat dem Schiedsrichter unterstellt, schon einmal Spiele verschoben zu haben. Das allerdings konnte nie nachgewiesen werden, deswegen könnte dieser Vorwurf als „krass sportwidriges Verhalten“ gewertet werden.
Es dürfte nun entscheidend auf Bellinghams Stellungnahme ankommen. Danach wird eine Entscheidung im Fall des Profis von Borussia Dortmund fallen, die eine Sperre oder mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Geldstrafe bringen dürfte. Und dann mag sich aufregen, wer das für falsch hält – noch aber ist es dafür zu früh.