Dortmund. Der BVB ärgert sich nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern über Schiedsrichter Felix Zwayer. Der Zusammenprall von Julian Brandt schockiert.

Ein BVB-Ordner spannte vorsichtshalber einen Schirm, weil er schon ahnte, was kommen würde. Bier spritzte, Becher flogen, als Schiedsrichter Felix Zwayer in Richtung Kabine marschierte.

Die Dortmunder Fans wüteten nach diesem denkwürdigen Topspiel am Samstagabend, das einer wilden Rauferei glich. Aufregend, turbulent, mal spektakulär, mal dilettantisch, fünf Tore ließen die Herzen schneller schlagen.

Julian Brandt und Erling Haaland (47.) trafen für den BVB, Robert Lewandowski (9., 76./Handelfmeter) und Kingsley Coman (44.) für den FC Bayern. 10 Minuten betrug die Nachspielzeit, Borussias Trainer Marco Rose sah Gelb-Rot. Viel mehr hätte nicht in diese atemberaubende Partie gepasst. Nach der 2:3-Niederlage des BVB drehten sich die meistens Diskussionen trotzdem um Schiedsrichter Zwayer, der zwei strittige Situationen gegen Dortmund entschied.

BVB-Profi Jude Bellingham erinnert an Wettskandal

Zunächst verweigerte Zwayer dem BVB einen Elfmeter, als Marco Reus auf den Boden sackte. Später pfiff er nach einem Handspiel von Mats Hummels Strafstoß, den Robert Lewandowski nutzte. Durch den Sieg führt der Rekordmeister die Tabelle jetzt mit vier Punkten Vorsprung an.

Zwayer sei arrogant gewesen, meinte Haaland. „Schade, dass so ein Scheiß-Elfmeter das Spiel entscheidet“, schimpfte Emre Can. Jude Bellingham formulierte sogar Worte, die noch nachhallen dürften. „Man gibt einem Schiedsrichter, der schon in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartet man da?“, sagte der Engländer und spielte auf den Wettskandal um Robert Hoyzer an, in den Zwayer 2004 verwickelt war und für sechs Monate gesperrt wurde.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

BVB-Kapitän Marco Reus fällt, ein Pfiff bleibt aus

Im Stadion nahm das Handspiel von Hummels kaum jemand wahr. Nach einer Ecke streckte der 32-Jährige den rechten Ellbogen aus und berührte damit den Ball. Zwayer pfiff zunächst nicht, Videoschiedsrichter Tobias Welz signalisierte ihm aber, dass er sich die Szene noch einmal auf dem Monitor anschauen sollte. Was Zwayer tat und anschließend auf den Elfmeterpunkt zeigte. Einige Minuten zuvor verzichtete Videoschiedsrichter Welz darauf, einzugreifen, als Dortmunds Kapitän Marco Reus nach einem Zweikampf mit Lucas Hernandez im gegnerischen Sechzehnmeterraum auf den Rasen klatschte.

„Für mich ist das ein Elfmeter“, sagte Marco Rose. Felix Zwayer rechtfertigte sich: „Ich habe mich bewusst aufgrund meiner großzügigen Linie gegen einen Strafstoß entschieden.“ Und zum Handelfmeter sagte er: „Der Videoschiedsrichter hat für sich eine Beurteilung vorgenommen und gesagt: ‚Hummels hat den Arm in einer unnatürlichen Armhaltung vom Körper weggestreckt.‘ Daraufhin habe ich es mir am Monitor angeschaut und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es ein strafbares Handspiel ist.“

Mats Hummels patzt bei erstem BVB-Gegentreffer

Untergehen sollte ohnehin nicht, dass die Dortmunder selbst patzten, sich dadurch den beeindruckenden Start zunichtemachten. Schon in der fünften Minute hauchte Bellingham ein Zuspiel zu Brandt, der Alphonso Davies austänzelte, ehe er sicher verwandelte (5.).

Doch nur vier Minuten später blockte Thomas Müller einen Pass von Hummels, setzte nach, leitete den Ball auf Robert Lewandowski weiter, der den Ausgleich erzielte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff folgte der zweite BVB-Fehler. Raphael Guerreiro schoss Hummels im eigenen Sechzehnmeterraum an, Kingsley Coman nutzte dies, um die Partie zu drehen. Kaum war das Spiel nach der Pause wieder angepfiffen, streichelte Erling Haaland einen Schuss in den rechten Winkel (47.). Es folgte der umstrittene Strafstoß, den Lewandowski verwandelte (76.).

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

BVB-Profi Julian Brandt geht es besser

Dazwischen schockierte ein Zusammenprall von Dayot Upamecano und Julian Brandt. Der Dortmunder blieb benommen liegen, musste vom Platz getragen werden (65.) und wurde in ein Krankenhaus gebracht. „Jule geht es gut, wir haben ein Foto gesehen“, sagte BVB-Trainer Marco Rose nach dem Spiel. Zum Glück.