Dortmund. Borussia Dortmund hat ein spektakuläres Gipfeltreffen in der Bundesliga mit 2:3 gegen Bayern München verloren. Entscheidung vom Elfmeterpunkt.
Dieses Topspiel am Samstagabend in Dortmund wird noch lange in Erinnerung bleiben, da konnte der Regen noch so tröpfeln, die Partie ließ niemanden kalt. Sie schwankte hin und her. Am Ende verlor Borussia Dortmund 2:3 (1:2) gegen den FC Bayern. Für den BVB trafen Julian Brandt (5.) und Erling Haaland (47.), für Bayern Robert Lewandowski (9., 76./Handelfmeter) und Kingsley Coman (44.). Die Münchener führen die Tabelle nun mit vier Punkten Vorsprung an.
BVB erwischt gegen Bayern Traumstart
Die wichtigsten Nachrichten vor dem Start: Erling Haaland rutschte in die Startelf. Genauso wie Jude Bellingham und Manuel Akanji. Beim FC Bayern hatte Leon Goretzka seine Probleme an der Patellasehne auskuriert.
Los ging´s, schon der Beginn ließ die Herzen rasen. Weil die Dortmunder einen Weg fanden, wie sie die Gäste vor Probleme stellen konnten. Durch Umschaltsituation, wenn Erling Haaland lauerte, Marco Reus nach vorne drängte. Oder durch Jude Bellingham und Julian Brandt, die vorrückten.
In der zweiten Minute schloss Bellingham etwas zu überhastet ab nach einem Fehler von Manuel Neuer. In der dritten Minute klärte Neuer im letzten Moment vor dem heranstürmenden Haaland. In der vierten Minute verschluderte Haaland einen Pass auf Reus, der ansonsten alleine auf das Tor zugelaufen wäre. In der fünften Minute hauchte Bellingham schließlich ein Zuspiel zu Brandt, der Alphonso Davies seine technischen Fähigkeiten vorführte, den Bayern-Profi umkurvte, ehe er sicher verwandelte. Nur 15.000 Fans durften aufgrund der Corona-Pandemie auf den Tribünen sitzen, in diesem Moment waren sie vermutlich noch in Gelsenkirchen zu vernehmen.
Der Rekordmeister schien beeindruckt, doch in der neunten Minute wartete Mats Hummels zu lange mit seinem Abspiel. Thomas Müller blockte seinen Pass, setzte nach, leitete den Ball im Zweikampf mit Hummels auf Robert Lewandowski weiter, der den Ausgleich erzielte. Vielleicht hätte Dortmunds Torhüter Gregor Kobel Schlimmeres verhindern können, wenn er nach Hummels‘ Fehlpass rausgekommen wäre. So aber meldete sich der Tabellenführer zurück in dieser Partie, die jetzt turbulent werden sollte, weil beide Mannschaften in der Defensive mit Problemen kämpften.
Mal tänzelten die Münchener durch den Dortmunder Strafraum, mal schalteten die Dortmund rasant um. Kingsley Coman (23., 26.) hätte für Bayern treffen können, scheiterte an Kobel. Haalands Schuss rauschte nur knapp rechts am Tor vorbei (29.). Mehr und mehr übernahm der Rekordmeister die Spielkontrolle, provozierte Fehler der Borussen. Die Bayern-Führung fiel daher noch vor der Pause, als Raphael Guerreiro Mats Hummels im eigenen Sechzehnmeterraum anschoss, der Ball bei Coman landete, der dies nutzte, um die Partie zu drehen. Sein Schuss flog abgefälscht von Reus unter die Latte.
15 Minuten durchatmen, weiter ging´s. Und wie. Kaum war die Partie wieder angepfiffen, kombinierte sich der BVB über die rechte Seite, Thomas Meunier flankte, Bayerns Dayot Upamecano versuchte, mit der Brust zu klären. Bellingham hatte etwas dagegen, spielte Haaland frei, der den Ball in den rechten Winkel streichelte (47.). Ausgleich. Fünf Minuten später brachte Lucas Hernandez Marco Reus im Sechzehnmeterraum zu Fall, Schiedsrichter Felix Zwayer reichte dies nicht für einen Elfmeter. Vier Minuten später, andere Seite, wieder scheiterte Coman an Kobel (57.).
BVB-Profi Julian Brandt muss nach Zusammenprall vom Platz
Es folgte ein Schock. Upamecano prallte mit dem bis dahin starken Brandt zusammen, der Dortmunder blieb benommen liegen, musste vom Platz getragen werden (65.). Marius Wolf kam für ihn. Kurz danach meldete sich plötzlich der Videoschiedsrichter, im Stadion hatte kaum jemand das Handspiel von Hummels nach einem Eckball wahrgenommen. Zwayer überprüfte die Szene auf dem Monitor, gab Elfmeter, durchaus berechtigt, Lewandowski verwandelte, Bayern führte wieder (76.). Dortmunds Trainer Marco Rose tobte, sah Gelb-Rot und musste den Platz verlassen.
Haaland wurde für Steffen Tigges ausgewechselt, dem BVB fehlte es nun an Wucht in der Offensive. 10 Minuten betrug die Nachspielzeit. Bayern schaffte es trotzdem, die Führung zu verteidigen und den Vorsprung in der Tabelle auszubauen.