Dortmund. Der BVB verlor das Topspiel gegen den FC Bayern letztlich, weil er zu viele Fehler machte - und das traf auch auf Abwehrchef Mats Hummels zu.

Gregor Kobel: Die Szene vor dem Gegentor zum 1:1 war undankbar für einen Torhüter: Möglicherweise hätte er aus seinem Tor kommen und sich in den Zweikampf mit Müller werfen müssen. Allerdings wäre es alles andere als sicher gewesen, dass er an den Ball gekommen wäre, es wäre also eine riskante Aktion gewesen (9.). Ein Torwartfehler war das eher nicht. Hielt mehrfach stark gegen Coman (26., 57.) und war machtlos bei dessen Treffer zum 2:1 (44.). An Lewandowskis Elfmeter dran, aber nicht mehr entscheidend (78.).

Note: 2,5

Thomas Meunier: Über seine Seite ging deutlich mehr nach vorne als links, aber er hatte vor allem ind er ersten Halbzeit auch so seine Probleme mit Bayerns Flügelflitzer Davies - und leistete sich zu viele Ungenauigkeiten im Passspiel. Nach der Pause defensiv sicher.

Note: 3,5

Manuel Akanji: Tadelloser Auftritt des Innenverteidigers, der gegen die starke Bayern-Offensive keine Blöße zeigte. Die Fehler bei den Gegentoren machten andere.

Note: 2,5

Mats Hummels: Was für ein kapitaler Bock vor dem 1:1. Erst wurde sein Ball auf Höhe der Mittellinie geblockt, dann kam er im Zweikampf mit Müller ins Straucheln und konnte den Treffer nicht mehr verhindern (9.). Beim 1:2 hatte er Pech, dass Guerreiro ihn anschoss (44.). Dazwischen immer wieder mit guten Defensivaktionen, als er etwa in höchster Not Comans Schuss blockte (22.). Leistete sich dann auch noch ein Handspiel, das als elfmeterwürdig eingestuft wurde. Die Dortmunder fühlten sich verschaukelt, allerdings war Hummels arg ungeschickt mit Arm voran in den Ball gegangen (78.).

Note: 5

Zwei Weltmeister im Kampf um den Ball: BVB-Verteidiger Mats Hummels (l.) gegen Thomas Müller.
Zwei Weltmeister im Kampf um den Ball: BVB-Verteidiger Mats Hummels (l.) gegen Thomas Müller. © dpa

Raphael Guerreiro (bis 82.): Was er sich dachte, als er den eigentlich nicht mehr gefährlichen Ball ohne Not durch den Strafraum ballerte, sodass der von Hummels zum Torschützen Coman prallte - das wird für immer sein Geheimnis bleiben (44.). Ein Riesenbock, und auch nach vorne gelang ihm zu wenig (48.). In der zweiten Halbzeit defensiv sehr solide.

Note: 4

Emre Can: Er hat immer wieder Leichtsinnsfehler drin, spielte etwa im eigenen Strafraum einen Fehlpass auf Coman (22.). Offensiv kaum ein Faktor, aber er hielt in den Zweikämpfen gut dagegen.

Note: 3,5

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Jude Bellingham: Der Mittelfeldmotor war diesmal als Linksaußen aufgestellt, wo er helfen sollte, die Kreise von Coman einzuengen. Das gelang mal besser, mal schlechter. Ganz stark aber war sein langer Ball auf Brandt vor dem 1:0 (5.) und auch das 2:2 bereitete er vor (47.). Nach Dahouds Auswechslung rückte er ins Zentrum, wo er sich wohler fühlt.

Note: 2,5

Mahmoud Dahoud (bis 60.): Er hat schon auffälligere Spiele gehabt. Aber er leistete wertvolle Dienste durch bissige Defensivarbeit und brachte die Münchener Defensive hin und wieder mit starken Spielverlagerungen ins Schwitzen.

Note: 3

Julian Brandt (bis 69.): Richtig stark, wie er sein Tor herausspielte, als er Davies mit einem Haken ins Leere laufen ließ und cool ins Eck schlenzte (5.). Ein engagierter Auftritt, oft am Ball, leitete auch das 2:2 ein (47.) - allerdings auch nicht ohne Probleme in der Rückwärtsbewegung. Kollidierte nach einer guten Stunde heftig mit Upamecano und musste sichtlich benommen vom Platz getragen werden. Das sah gar nicht gut aus.

Note: 2

Marco Reus: Der BVB-Kapitän war der Meister des Umschaltspiels, spielte immer wieder schnelle vertikale Pässe, meist auf Erling Haaland. Hatte großen Anteil daran, dass der BVB trotz weniger Ballbesitz stets Torgefahr ausstrahlte. Im zweiten Durchgang allerdings deutlich weniger auffällig.

Note: 3

Befehl ausgeführt: BVB-Star Erling Haaland zelebriert sein Tor zum 2:2 gegen den FC Bayern.
Befehl ausgeführt: BVB-Star Erling Haaland zelebriert sein Tor zum 2:2 gegen den FC Bayern. © AFP

Erling Haaland (bis 82.): Erstmals nach wochenlanger Verletzungspause stand der Norweger in der BVB-Startelf - und sofort war es ein anderes Spiel. Mit seinem Tempo und seiner Wucht hatte auch die Bayern-Verteidiger ihre liebe Mühe - und mit einem herrlichen Schlenzer markierte er das 2:2 (4.).. Allerdings merkte man in vielen kleinen Szenen immer wieder, dass im Spielpraxis fehlt: Mal war die Ballannahme unsauber, mal war der Pass bei einer vielversprechenden Konterszene zu ungenau. Und für 90 Minuten reichte es leider noch nicht.

Note: 2,5

Donyell Malen (ab 60.): Kam für Dahoud, konnte sich aber kaum in Szene setzen. Note: 4

Marius Wolf (ab 69.): Kam für Brandt. Ohne Note

Steffen Tigges (ab 82.): Kam für Haaland. Ohne Note

Nico Schulz (ab 82.): Kam für Guerreiro. Ohne Note