Bad Ragaz. . Nationalspieler Emre Can hat einen bitteren Sommer erlebt. Jetzt muss er trotz der kurzen Vorbereitung direkt in der BVB-Verteidigung helfen.
Die bittere Niederlage im Wembley-Stadion hallt bis in die Schweiz nach. Denn als Emre Can am Donnerstag im Mannschaftshotel eigentlich über die neue Spielzeit von Borussia Dortmund sprechen möchte, ordnet der BVB-Profi zunächst das deutsche Achtelfinal-Aus bei der Europameisterschaft gegen England (0:2) ein.
„Wir sind verdient ausgeschieden“, meint Can. „Die vergangenen zwei, drei Jahre sind wir hinter unseren Erwartungen geblieben“, erklärt der 27-Jährige und bezeichnet seine eigene untergeordnete Rolle beim Turnier als „enttäuschend“. Nun wolle er sich dem neuen Bundestrainer Hansi Flick anbieten. Ob Mitspieler Mats Hummels (32) die Winter-WM in Katar in anderthalb Jahren ebenfalls anpeile, wisse er nicht. „Ich gehe aber davon aus.“
BVB-Trainer Marco Rose fehlen Abwehrspieler
Beim BVB wird Can dringend gebraucht. Vermutlich muss er schon in einer Woche im DFB-Pokal beim Drittligisten Wehen Wiesbaden in der Innenverteidigung ackern, weil Trainer Marco Rose die Abwehrspieler fehlen.
Hummels plagen nach der EM Patellasehnenprobleme. Dan-Axel Zagadou schwächt weiterhin eine Knieverletzung. Manuel Akanji kehrt erst jetzt aus dem Urlaub zurück. „Ich hoffe, dass ich nächste Woche dabei sein kann“, sagt Can. Er habe im Urlaub nur eine Woche die Beine hochgelegt, dann habe er im Kraftraum geschwitzt, sei Laufen gewesen. „Wir dürfen nicht jammern.“ Beim Testspiel heute gegen den italienischen Erstligisten FC Bologna in Altach (17 Uhr) wird der Nationalspieler aber noch pausieren.
Mahmoud Dahoud verlängert seinen BVB-Vertrag
Anders als Mahmoud Dahoud, der bislang in der gesamten Vorbereitung fast ohne Zwischenfälle mitwerkeln konnte und der zudem am Donnerstag seinen Vertrag in Dortmund um ein Jahr bis 2023 verlängert hat. Der 25-Jährige verzichtet dafür auf Gehalt und hofft, unter Rose ein wichtiger Teil des schwarz-gelben Mittelfeldes zu bleiben.
Nach komplizierten Jahren entwickelte sich Dahoud in der vergangenen Rückrunde zu einem der wichtigsten BVB-Profis. Ursprünglich wurde über eine Verlängerung um zwei Jahre diskutiert. Jetzt wollen beide Seite schauen, wie viel Einsatzzeit der Ex-Gladbacher sammelt. „Wenn ich die Leistung bringe, und ich werde alles dafür tun, kann es länger gehen“, sagte Dahoud.
Was Emre Can in jedem Fall begrüßen würde, denn der BVB-Spieler betonte: „Jeder weiß, dass Mo neben dem Platz durchgeknallt ist. Die Mannschaft mag ihn sehr.“