Berlin. Für Lukasz Piszczek war das Pokalfinale eines der letzten Spiele nach elf Jahren beim BVB. Dementsprechend groß waren die Emotionen nach Abpfiff.
Mit dem Schlusspfiff brachen alle Dämme bei Lukasz Piszczek. Das DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig war beendet, Borussia Dortmund hatte 4:1 gewonnen. Und der 35-jährige Piszczek heulte vor Freude wie ein kleiner Junge.
Der Rechtsverteidiger blieb allerdings nicht lang allein mit seinen Emotionen: Alle, wirklich alle Mitspieler kamen zum 35-Jährigen, gratulierten ihm, drückten ihn - und warfen in die Höhe. Einmal, zweimal, viele Male. Und während er so durch die Luft gewirbelt wurde, schlug Piszczek die Hände vors Gesicht, als könne er gar nicht fassen, was da gerade passiert. Dieses Pokalfinale war eins seiner letzten Spiele für den BVB, im Sommer beendet er die Profikarriere.
"Ich habe gesagt, als ich meinen Vertrag noch einmal verlängert habe, dass ich mich gerne mit dem Pokalsieg oder der Meisterschaft verabschieden möchte", sagte Piszczek später, im TV-Interview, noch immer schwer ringend mit seinen Gefühlen. "Heute haben wir das geschafft. Ich freue mich sehr, bin sehr stolz und kann gar keine Worte finden."
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Für Lukasz Piszczek war es ein ganz besonderer Titel
Ein paar fand er aber dann doch: "Ich hätte mir das in meinen schönsten Träumen nicht vorstellen können", sagte Piszczek, der schon zwei Meistertitel und zwei Pokalsiege mit dem BVB geholt hat. "Alle Titel waren sehr schön, aber das heute werde ich für mein ganzes Leben mitnehmen. Das war besonders für mich, das war toll."
Lange hatte es in dieser Saison ja gar nicht danach ausgesehen, als würde der 35-Jährige seine außergewöhnliche Karriere bei Borussia Dortmund mit einem Titel krönen können - oder als würde er überhaupt noch einmal eine nennenswerte Rolle auf dem Platz spielen. Doch genau so kam es: Der BVB wurde Pokalsieger und Lukasz Piszczek beackerte die rechte Seite. Nicht ganz wie zu besten Zeiten, die Dynamik früherer Tage fehlt ihm inzwischen - aber mit seiner Routine und Abgeklärtheit machte er seine Sache sehr ordentlich.
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BVB-Boss Hans-Joachim Watzke schwärmt
"Lukasz ist mein ganz persönlicher Held, weil in den letzten Wochen so ein Stabilisator war", schwärmte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Was er für uns seit 2010 geleistet hat - das ist eine Wahnsinnsgeschichte."
Und diese Wahnsinnsgeschichte bekam an diesem Donnerstagabend in Berlin noch einmal ein ganz besonderes Kapitel hinzugefügt.