Dortmund. Der FC Bayern ist wieder Meister. Die fehlende Spannung tut der Liga nicht gut – aber es gibt kaum Hoffnung, dass sich was ändert. Ein Kommentar.

Jetzt ist es also wieder so weit. Jetzt muss man wieder den Satz rausholen, den man als Sportjournalist einmal im Jahr eben rausholen muss: Glückwunsch FC Bayern zur Meisterschaft, zur, ja wievielten nochmal? Einmal nachzählen: neunte Meisterschaft in Serie. Ach ja. Wie gesagt, Glückwunsch.

Neun Meisterschaften in Serie – das ist natürlich eine beeindruckende Leistung. Der FC Bayern macht seit geraumer Zeit sehr vieles sehr gut, die Verfolger leider nicht immer. Selbst wenn die Bayern unter Nico Kovac seltsam unbayerisch durch die Liga straucheln oder wie in dieser Saison durch eine Vielzahl von Wettbewerben gejagt werden und viel zu viele Gegentore kassierten – am Ende sind sie einfach zu gut für die Konkurrenz.

74 Punkte haben sie nach 32 Spieltagen. Um das einzuordnen: Nur dreimal in seiner kompletten Historie hat der BVB überhaupt so viele Zähler geholt. Man muss als Konkurrent also in außergewöhnliche Sphären vorstoßen, um die Bayern zu gefährden.

RB Leipzig geht die Puste aus, der BVB taumelt durch die Saison

Aber das gelingt den Verfolgern eben nicht. RB Leipzig geht zum Saisonende die Puste aus. Borussia Dortmund taumelt durch die Spielzeit und kommt erst zum Ende in Schwung. Und Leverkusen, im Dezember noch Tabellenerster – ach ja, Leverkusen.

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Man würde sich ja wünschen, dass es mal einen anderen Meister gibt, die Liga braucht an der Spitze dringend ein bisschen mehr Spannung – zu viel Langeweile tut keinem Wettbewerb gut. Aber den Bayern kann man ja nicht vorwerfen, dass sie fast unwirklich konstant sind. Dass sie diesen Robert Lewandowski haben, der zwar in Dortmund zum Spitzenstürmer reifte, den die Bayern aber holen und halten konnten – und zum Fabelstürmer veredelten, der nun sogar Gerd Müllers 40-Tore-Rekord brechen dürfte.

Was also soll der Konkurrenz Hoffnung machen, nun da die Bayern dem Verfolger Leipzig auch noch den Topverteidiger Dayot Upamecano und den herausragenden Trainer Julian Nagelsmann abspenstig machen? Vielleicht ja das: Nagelsmann hat als Trainer in elf Spielen nur einmal gegen den BVB gewonnen. Wenn diese Bilanz anhält… Ja, man wird ja wohl mal träumen dürfen.