Wolfsburg. Dank des 2:0-Siegs beim VfL Wolfsburg hat der BVB wieder gute Chancen auf die Champions League. Doch Sportdirektor Zorc warnt vor Übermut.

Von Euphorie ist nichts zu spüren bei Michael Zorc einen Tag nach dem 2:0 (1:0)-Sieg von Borussia Dortmund beim VfL Wolfsburg. Natürlich freut sich der BVB-Sportdirektor über den Erfolg, zumal er bei einem direkten Konkurrenten im Kampf um die Champions-League-Plätze gelang und der Rückstand auf Wolfsburg nun auf zwei Punkte zusammengeschrumpft ist.

"Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet, wir haben gegen Wolfsburg eine große Moral und großen Willen gezeigt", lobt Zorc im Gespräch mit dieser Redaktion. Trotz einer halbstündigen Unterzahl nach Gelb-Rot gegen Jude Bellingham ging die Mannschaft letztlich als verdienter Sieger vom Platz, nachdem Erling Haaland zweimal getroffen hatte (12./68.). Vor allem mit einem Mann weniger habe man sich "voll reingeschmissen und trotz Unterzahl mehr Torchancen gehabt als Wolfsburg", meint Zorc.

Michael Zorc lobt die Robustheit der BVB-Mannschaft

Vor allem gefiel ihm die Herangehensweise der Mannschaft, die sich nicht nur auf ihre fußballerische Klasse verließ: "Wir haben in dieser Saison viele Spiele abgegeben, in denen wir die nötige Robustheit haben vermissen lassen", sagt Zorc. "Das mussten wir verbessern, und das haben wir verbessert. Fehlende Robustheit konnte man uns gegen Wolfsburg wirklich nicht vorwerfen."

Borussia Dortmund und der Kampf um die Champions League. Weitere Informationen:

Dann aber schaltet er ähnlich blitzschnell um wie tags zuvor seine Spieler bei den beiden Toren. "An der Situation hat sich nichts geändert", mahnt der Sportdirektor. "Wir sind weiter in der Rolle des Jägers." Schon seit Wochen spricht Zorc von einem Mittelstreckenlauf mit Hindernissen, den die Mannschaft absolvieren müsse.

Michael Zorc fordert noch drei Siege der Dortmunder

"Jetzt wird es ein Langstreckenlauf", sagt der 58-Jährige. "Das ist gut, das haben wir uns mit den vier Siegen erarbeitet, vor allem gestern beim direkten Konkurrenten. Trotzdem: Wer die Tabelle lesen kann, sieht, dass wir weiter hintendran sind. Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir geben nicht auf."

Denn nichts wäre ärgerlicher, als sich nun mit vier Siegen in Serie herangekämpft zu haben - und diese Ausgangsposition in den kommenden Partien gegen RB Leipzig, Bayer Leverkusen oder gar Mainz 05 wieder herzugeben. "Noch fehlen drei Spiele", sagt Zorc. "Die müssen wir auch gewinnen, dann haben wir gute Chancen, auf die Champions-League-Ränge zu kommen. Aber auch nur dann."