Dortmund. Nach dem schwachen Hinspiel-Auftritt ist der BVB gegen den VfB Stuttgart gefordert. Es geht um die Europapokal-Teilnahme.

Für Edin Terzic schließt sich ein Kreis, wenn er am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) auf den VfB Stuttgart trifft. Gegen alle anderen 16 Fußball-Bundesligisten ist der Trainer von Borussia Dortmund bereits als Chef am Spielfeldrand angetreten. Nur gegen Stuttgart noch nicht. Nach dem 1:5 gegen den VfB in der Hinrunde hatte ja Lucien Favre sein Amt beim BVB niederlegen müssen. "Es war wahrscheinlich die schlechteste Leistung, die wir nicht nur in dieser Saison, sondern auch in den vergangenen Jahren gezeigt haben", sagte Terzic am Donnerstag. "Wir haben alles vermissen lassen, was wir hätten zeigen müssen."

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Terzic übernahm Ende November, doch auch er konnte die teils gravierenden Formschwankungen seiner Elf nicht abstellen. Die Bilanz in der Bundesliga: sieben Siege, sechs Niederlagen, drei Remis. In den Pokalwettbewerben aber mischen die Schwarz-Gelben unter dem 38 Jahre alten Sauerländer noch munter mit. Vieles könnte nun, Anfang April im Saisonendspurt, rosig sein. Ist es allerdings nicht, weil die Dortmunder ihren Ansprüchen in der Meisterschaft hinterhinken.

Für den BVB geht es nur noch um die Europa League

Um die Champions-League-Qualifikation geht es schon gar nicht, stattdessen muss das Ziel des Tabellenfünften sein, sich noch in die Europa League zu retten. Und dafür ist ein Sieg gegen den VfB, der als Tabellenachter mit 39 Punkten den Dortmundern (43) dicht auf den Fersen ist, Pflicht. "Das Hinspiel auszublenden ist unmöglich, weil wir so enttäuscht waren und auch nach dem Spiel einiges passiert ist", so Terzic. Einiges hat sich seitdem geändert, nicht nur die Trainerfrage. Es gibt Verletzte und Systemänderungen auf beiden Seiten. Terzic meint: "Eine Portion Wut darf dabei sein, wenn man in so ein Spiel geht."

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Für den VfB Stuttgart kann der BVB-Trainer, der noch um den Einsatz von Youngster Ansgar Knauff bangt, nur positive Worte finden: "Sie treten sehr konstant auf, haben eine gute Mannschaft zusammengestellt. Sie sind schnell und technisch stark in der Offensive, stehen sehr organisiert und diszipliniert in der Defensive."

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Das galt jüngst nicht immer für die Auftritte von Borussia Dortmund. Beim 1:2 bei Manchester City am Dienstag in der Champions League zeigte der BVB mal wieder sein Spitzenteam-Gesicht. "Wir haben uns oft die Frage gestellt, warum wir besonders in der Bundesliga keine konstanten Leistungen zeigen", sagt Sportdirektor Michael Zorc. "Das lässt dich zum Teil ratlos zurück, weil es wirklich nicht zu verstehen ist."

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Freilich ist der Fußball in der Königsklasse ein anderer. Die Dortmunder haben weniger Ballbesitz, müssen vor allem in der Verteidigung kompakt stehen, während sie in der Liga meist das Spiel machen müssen. Da gilt es, die Balance zu finden. "Aber in erster Linie geht es darum, dass man nicht das Gefühl haben darf, dass es an der Spannung fehlt, der richtigen Haltung, der Körpersprache." Gegen Stuttgart bietet sich die Chance, nach den zuletzt schwachen Auftritten in Köln (2:2) und gegen Frankfurt (1:2) wieder diese Grundtugenden aufs Feld zu bringen.