Köln. Der BVB musste durch das 2:2 in Köln einen Rückschlag hinnehmen. Julian Brandt trottete über den Rasen, auch andere patzten. Die Einzelkritik.

Der BVB hat in Köln einen turbulenten Nachmittag erlebt. Die Dortmunder spielten gegen den 1. FC Köln 2:2 (1:1). Für die Borussia traf Erling Haaland (3., 90.), für Köln Ondrej Duda (35., Handelfmeter) und Ismail Jakobs (65.).

Marwin Hitz: Den Handelfmeter von Ondrej Duda konnte er nicht abwehren, auch beim zweiten Gegentor machtlos. Viel mehr brenzlige Situationen entwickelten sich für ihn gar nicht. Note: 3,5

Thomas Meunier: Auch gegen Köln zeigten sich die technischen Probleme, die Meunier hat. Defensiv verlor er einige Zweikämpfe, offensiv schaffte er es nicht, dem Dortmunder Spiel Gefahr zu verleihen. Und: Erst sprang Meunier der Ball über den Fuß, dann rauschte der Kölner Jakobs an ihm vorbei, bevor dieser den zweiten Dortmunder Gegentreffer erzielte. Note: 5

Mats Hummels: Der Vielleicht-bald-wieder-Nationalspieler monierte in der ersten Halbzeit mehrfach die fehlende Aggressivität seiner Mitspieler, schüttelte den Kopf, haderte. Im Aufbauspiel ließ er allerdings ebenfalls gelegentlich die nötige Präzision vermissen, defensiv größtenteils souverän. Note: 3,5

Emre Can: Wie Hummels forderte Can seine Vorderleute auf, mehr Engagement zu zeigen, energischer um den Ball zu kämpfen. Um seinen Worten mehr Kraft zu verleihen, ging er auch in der Defensive voran, wuchtete die Kölner notfalls um, um seine Zweikämpfe zu gewinnen. Zudem bereitete er den Haaland-Treffer durch einen feinen langen Pass vor. Note: 3

Nico Schulz: Den verletzten Raphael Guerreiro konnte Schulz nicht ersetzen, dafür fehlte ihm schlicht die Klasse. Ein Beispiel: In der 43. Minute hätte er durch eine Flanke vielleicht eine Dortmunder Chance einleiten können, doch Schulz schleuderte seinen linken Fuß am Ball vorbei und klatschte auf den Rasen. Note: 5

Die Kölner jubeln über den Ausgleich gegen den BVB.
Die Kölner jubeln über den Ausgleich gegen den BVB. © AFP

Mahmoud Dahoud (bis 89.): Der Entdeckung der vergangenen Wochen konnte man die Dortmunder Probleme im Zentrum zunächst am wenigsten anhaften. Allerdings verstellte der Kölner Duda geschickt die Passwege auf Dahoud, deswegen wurde dieser schlechter als sonst in das Aufbauspiel eingebunden. In der 55. Spielminute verpasste er den richtigen Zeitpunkt, um Haaland in den eigentlich so freien Raum hinter den Kölner Abwehrspielern zu schicken. In der Schlussphase wurde Dahoud zunehmend ungeduldig und dadurch ungenau. Note: 4,5

Jude Bellingham: Die Kölner Verantwortlichen brüllten auf der Tribüne, nachdem Bellingham einen Schuss des Kölners Katterbach mit dem linken Oberarm geblockt hatte, sie forderten einen Handelfmeter. Schiedsrichter Daniel Siebert überprüfte die Szene und zeigte tatsächlich auf den Punkt. Bitter für Bellingham, der sich in Köln zu tief in die eigene Hälfte drücken ließ, dem es an Präsenz fehlte. Kurz vor dem zweiten Kölner Treffer rannte Bellingham mit großen Schritten auf die Viererkette der Kölner zu, doch sein Zuspiel auf Reyna geriet viel zu ungenau. Symptomatisch. Note: 4,5

Giovanni Reyna (bis 66.): Schon in den ersten Minuten munterte ihn Trainer Edin Terzic auf, weil sich Reyna bei einigen Pressing-Situationen zu spät in den Zweikampf stürzte. Nach einem missglückten Pass auf Haaland schrie er vor Verzweiflung (28.), das passte zu seiner Leistung, die nicht ausreichte für die hohen Ansprüche des BVB. Note: 5

Julian Brandt (bis 46.): Unter der Woche musste Brandt verarbeiten, dass ihn Bundestrainer Joachim Löw nicht zur Nationalelf einberufen hatte. Doch in Köln betrieb er keine Eigenwerbung. Ihm fehlte Selbstbewusstsein, ihm fehlte die Härte im Zweikampf, ihm fehlte Passschärfe. Ihm fehlte alles, was ihn eigentlich auszeichnet. Schon in der Halbzeit musste Brandt in der Kabine bleiben. Schwach. Note: 5,5

Thorgan Hazard: Einige seiner Pässe rollten zum Gegner. Der 27-Jährige wirkte nachlässig, schlampig. Nicht gut. Note: 5

Jubelt über seinen Führungstreffer in Köln: BVB-Torjäger Erling Haaland.
Jubelt über seinen Führungstreffer in Köln: BVB-Torjäger Erling Haaland. © firo

Erling Haaland: Sein erster Ballkontakt vor der frühen Führung war einer, der das Herz erwärmt. Haaland bleibt ein Ereignis. In Köln aber fehlten ihm oft die passenden Zuspiele, denn Raum boten ihm die gegnerischen Innenverteidiger eigentlich genug. Nach und nach tauchte Haaland daher ab, dann aber erzielte er den späten Ausgleich. Note: 2

Youssoufa Moukoko (ab 46.): Der erst 16-Jährige sollte die Wucht entwickeln, die seine deutlich älteren Kollegen nicht erzeugten. Moukoko ackerte, sprintete, dribbelte, aber ohne die nötige Genauigkeit. Note: 4

Reinier (ab 66.): ohne Note.

Ansgar Knauff (ab 80.): ohne Note, bereitete aber den Ausgleich vor.

Manuel Akanji (ab 89.): ohne Note.