Dortmund. Vor dem Spiel bei Zenit St. Petersburg steht Axel Witsel im Fokus. Einst absoluter Schlüsselspieler beim BVB ist er nun nicht mehr unverzichtbar.

Nur zwei Tage nach dem 1:1 bei Eintracht Frankfurt in der Fußball-Bundesliga ging es für Borussia Dortmund schon wieder weiter. Diesmal nach St. Petersburg, wo an diesem Dienstag das letzte Champions-League-Gruppenspiel gegen Zenit ansteht (18.55 Uhr/DAZN). Mit einem Sieg würden die Dortmunder den Gruppensieg perfekt machen. „Wir wollen die Nummer eins sein“, sagte Trainer Lucien Favre vor dem Abflug.

Mit Blick auf das Mammut-Programm im Dezember und die großen Personalsorgen (auch Mahmoud Dahoud und Mateu Morey fallen aus) ist die Reise eine undankbare. Ein Spieler freut sich allerdings darauf: Axel Witsel. „Ich fühle mich gut und kann spielen“, sagt der 31-Jährige. Für den Belgier ist es eine Reise in die Vergangenheit, denn zwischen 2012 und 2017 spielte er für Zenit, ehe er 2018 nach kurzem Gastspiel in China beim BVB landete.

Axel Witsel beim BVB: Tolle Passquote, aber wenig Risiko

Bei den Borussen ist Witsel seitdem gesetzt. Nur elf Pflichtspiele verpasste der zentrale Mittelfeldspieler in den zweieinhalb Jahren. „Er ist sehr wichtig für die Mannschaft“, sagte Favre. „Es ist seine Rolle, vor der Abwehr das Spiel zu machen. Und das ist eine sehr wichtige Rolle.“

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Zu überzeugen weiß Witsel vor allem mit seiner Passsicherheit. In fast jeder Partie bringt er weit über 90 Prozent seiner Zuspiele an den Mitspieler. „Ich mag es nicht, den Ball zu verlieren“, sagt er mit einem Schmunzeln. Für die Balance des Dortmunder Spiels galt er lange als unverzichtbar. In der laufenden Saison zeigte sich aber, dass der BVB auch ohne Axel Witsel gut sein kann. Manchmal sogar besser. Denn Witsels hohe Passquote ist auch ein Indiz dafür, dass er das Risiko scheut. Witsel spielt viele Querpässe und verschleppt häufig das Tempo.

Beim BVB wächst die Konkurrenz in der Zentrale

Ohne Namen zu nennen, kritisierte Favre zuletzt fehlende Passschärfe. Auch Witsel, der als einer der Lieblinge des Schweizers gilt, dürfte sich angesprochen gefühlt haben. Im Spiel nach vorne sind seine Konkurrenten deutlich risikofreudiger – egal, ob sie Jude Bellingham (17), Mahmoud Dahoud (24) oder Thomas Delaney (29) heißen. Noch vertraut Favre dem Mann mit der Afro-Frisur. Dass er das zu Recht macht, kann Axel Witsel an alter Wirkungsstätte beweisen.